Die Grundwasserstände in Baden-Württemberg werden nach Einschätzung von Fachleuten in den kommenden Wochen zurückgehen. Die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) in Karlsruhe teilte am Donnerstag allerdings auch mit, dass mit großräumigen Engpässen in der Wasserversorgung "aufgrund der momentanen Beobachtungen" nicht zu rechnen sei, schrieb die Deutsche Presse-Agentur. Jedoch überwogen schon jetzt unterdurchschnittliche Grundwasserverhältnisse im Land.
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Wenig Niederschlag im Mai
"Die Kombination aus dem hohen Wasserbedarf des rasanten Pflanzenwachstums und der geringen Niederschlagsmenge hat einen abrupten Rückgang der Bodenfeuchte im Mai bewirkt", berichtet die LUBW.
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Keine Grundwasserneubildung wegen Trockenheit
"Bei anhaltender Trockenheit dürfte der Grundwasserneubildungsprozess nach aktuellen Einschätzungen in den kommenden Wochen vollständig zum Stillstand kommen", so die LUBW. Dementsprechend sollte man von rückläufigen Grundwasservorräten im Juni ausgehen. Versickerungen aus dem nassen April hätten einen stützenden Effekt gehabt, teilte die Behörde weiter mit.

Nur ein Landkreis mit überdurchschnittlich viel Grundwasser
Inzwischen seien die Messwerte aber auf unterdurchschnittlichem Niveau, oft an der Untergrenze des Normalbereichs und zeitweilig darunter. "Im Jahresvergleich halten sich Anstiege und Rückgänge in etwa die Waage", hieß es. Betrachtet man die einzelnen Messstellen in Baden-Württemberg, so gelten die Grundwasserstände nur in Lauffen am Neckar (Landkreis Heilbronn) als überdurchschnittlich, hier sogar mit steigender Tendenz.
SWR Aktuell berichtete am 29. März 2022 so über das Thema:
Laut Statistischem Landesamt stammen rund 70 Prozent des im Land benötigten Trinkwassers aus Grundwasservorkommen und nur knapp 30 Prozent sind Oberflächenwasser. Damit ist Grundwasser die wichtigste Trinkwasserressource in Baden-Württemberg.