Eine Person mit grauem Pulli greift von rechts das Thermostat einer Heizung, die auf Stufe 2 gestellt ist. (Foto: Colourbox)

Verbraucherzentrale BW gibt Tipps

Sparsam heizen - worauf Sie jetzt achten sollten

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Wegen explodierender Energiepreise wollen viele diesen Herbst und Winter weniger heizen. Dabei sollte man bestimmte Dinge beachten, damit Gesundheit und Gebäude keinen Schaden nehmen.

Einfach die Heizung runterdrosseln und dafür ein paar Pullis mehr anziehen - das ist für Mensch und Wohnung keine gute Idee. Tina Götsch, Energieberaterin bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, hat dem SWR erklärt, was man beachten muss, wenn man beim Heizen sparen will.

Schimmelbildung vermeiden

Bei sehr kalter Raumluft besteht die Gefahr, dass sich Schimmel bildet. Das könne unter Umständen sehr schnell gehen, sagt Götsch. Schimmel wachse, wenn Feuchtigkeit und Nährboden da sei. "Nährboden haben wir eigentlich in einer Ecke fast alle. Der typische Staub, ein paar Fussel, das reicht schon, damit Schimmel in Ecken entstehen kann." Auch penibelste Reinlichkeit könne das nicht verhindern.

Ein weiterer Faktor: die Feuchtigkeit. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher verzichten bei niedrigen Raumtemperaturen auf das Lüften, weil sie die warme Luft nicht durchs offene Fenster entweichen lassen wollen. Laut Götsch ein Fehler. Denn: Feuchtigkeit und alte Luft müssen raus.

Keine Angst vor Stoßlüften

Zehn Minuten Stoßlüften ist deshalb das Mittel der Wahl. Natürlich entweiche dabei die warme Luft komplett, so Götsch. "Das ist Sinn und Zweck des Ganzen". Das CO2 und die Feuchtigkeit müssten raus. Der Vorteil des Stoßlüftens: die Wände des Raums kühlen dabei nicht aus. "Das heißt, ihre Wände haben immer noch die gleiche Temperatur, und Sie haben dann die Luft relativ schnell wieder aufgewärmt."

Heizung bei Abwesenheit nicht abstellen

Falsch ist es aus Sicht der Energieberaterin auch, beim Verlassen der Wohnung die Heizung komplett herunterzufahren. Sie empfiehlt stattdessen, eine Grundtemperatur in den Räumen zu halten. "Die liegt selbst im Schlafzimmer bei 18 Grad", erklärt sie. Ansonsten kühlen die Wände aus und es dauert viel länger, bis die Räume wieder aufgeheizt sind.

Wassertemperatur nicht senken

Vom Absenken der Wassertemperatur in Wohnungen und Häusern rät die Energieberaterin ab. Dabei riskiert man nämlich Legionellenbildung in den Wasserleitungen. Legionellen sind im Wasser lebende Bakterien, die beim Menschen gefährliche Lungenentzündungen auslösen können. Deshalb empfiehlt sie: wenn Temperaturen gesenkt werden sollen, dann nur die der Raumluft, am besten gesteuert durch Thermostatventile an den Heizkörpern oder durch zentrale Regler.

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