Mercedes-Benz will die Effizienz in der Autoproduktion bis 2025 um 20 Prozent steigern. Möglich sein soll das durch den Einsatz einer sogenannten Cloud des Internet-Riesen Microsoft, wie beide Unternehmen am Mittwoch in Stuttgart mitteilten. Mit Hilfe der Datenplattform sollen weltweit rund 30 Werke des Autobauers vernetzt und Daten ausgetauscht werden.
Wegen Lieferengpässen stand die Produktion mehrmals still
Potentielle Engpässe in der Lieferkette könnten dadurch besser vorhergesehen werden. Außerdem sollen so Ressourcen eher in die Produktion der hochpreisigen Fahrzeuge sowie E-Autos gelenkt werden. Lieferengpässe hatten Autoherstellern wie Mercedes-Benz zuletzt Schwierigkeiten bereitet. In mehreren Werken stand die Produktion deshalb immer wieder teilweise still.
Bei den angepeilten 20 Prozent gehe es nicht nur um die direkten Fertigungskosten, sondern auch um Kosten für Energie, Logistik oder Qualitätssicherung, sagte der für Produktion verantwortliche Mercedes-Vorstand Jörg Burzer. Letztlich gehe es um die gesamte Wertschöpfungskette.
Mercedes-Benz will Verbrauch von Ressourcen reduzieren
Laut eigenen Angaben will das Unternehmen auf diese Weise Wasser, Strom und CO2 einsparen. Müll soll reduziert werden. Burzer erklärte, die neue Partnerschaft zwischen Microsoft und Mercedes werde das globale Produktionsnetzwerk in Zeiten geopolitischer und makroökonomischer Herausforderungen "intelligenter, nachhaltiger und resilienter" machen.
Vor der Microsoft-Kooperation seien die Daten eher in den einzelnen Teams geblieben, erklärte Mercedes-IT-Chef Jan Brecht. Nun seien sie über die organisatorischen Grenzen hinweg sichtbar, was auch die Reaktionsgeschwindigkeit erhöhe.
Zu den Kosten für die Nutzung der Microsoft-Dienste machte Mercedes keine Angaben. Die laufenden Kosten würden aber "massiv überkompensiert" durch die Effizienzsteigerung, hieß es. Gespeichert werden die Daten laut Angaben in Europa.