Im Fall um den ersten "El- Tusi"-Drogenfund in Baden-Württemberg hat das Landgericht Mannheim nun ein Urteil gefällt. Der hauptangeklagte Mann muss für zweieinhalb Jahre ins Gefängnis, ein anderer bekam eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren. Zwei weitere Angeklagte wurden nach Jugendstrafrecht auf Bewährung verurteilt.
Drogenbande schmuggelte anderthalb Kilo "El Tusi" nach Deutschland
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass ein Mitglied der Bande im März mindestens anderthalb Kilogramm "El Tusi" von Spanien nach Deutschland gebracht hatte, um es dort zusammen mit seinen drei Komplizen zu verkaufen. Er hatte sich sich die Droge laut Gericht um den Bauch gebunden und war unbehelligt von Spanien nach Deutschland geflogen. Im April boten die vier Männer dann einem potenziellen Käufer ein Kilo der Droge für 25.000 Euro an. Der Käufer war aber ein verdeckter Ermittler der Polizei. So konnten die Männer gefasst werden. Es war das erste Mal, dass "El Tusi" in Baden-Württemberg sichergestellt wurde. In drei Wohnungen wurde anschließend noch weiteres "El Tusi" gefunden.
Der ein oder andere wäre vielleicht gerne ein Gangster gewesen, aber zum Gangsterdasein (gehört) doch vielleicht noch ein bisschen mehr dazu.
Richter in Mannheim: "Es waren keine Profis am Werk"
Der Vorsitzende Richter am Landgericht sagte bei der Urteilsverkündung: "Man kann es mit aller Zurückhaltung so sagen: Es waren keine Profis am Werk." Beleg: Die Drogen hatten sie übergeben, erst danach wollten sie über Zahlungsmodalitäten sprechen. Das Urteil passt in etwa zum Plädoyer des Staatsanwalts. Er sprach von unerfahrenen Tätern, es seien keine "Masterminds". Einer habe seine Hochzeit finanzieren wollen.
"El Tusi" - Gefährliche Mischung
Bei "El Tusi", auch rosa Kokain genannt, handelt es sich um eine synthetische Mischung aus Ecstasy und anderen Stoffen. Die Gruppe verkaufte die Mischung bei verschiedenen Gelegenheiten in Mannheim. Bei drei der vier Angeklagten ist das Urteil bereits rechtskräftig.