Die Ausstellung "Urban Nature" gewährt den Besuchern Einblicke in den Alltag unterschiedlicher Menschen in der Stadt – und macht ihn erlebbar: Ganz egal, ob es um Obdachlose, Stadtplaner, Gefängnisinsassen oder auch Wärter und Rauschgiftdealer geht. In all diese und weitere Rollen können die Besucher schlüpfen.
Mitmachen statt zuschauen
Überall klingt und tönt es. Pausenlos spaziert man im Acht-Minuten-Takt in neue Schauplätze und Geschichten hinein. Per Video, Kopfhörer oder auf einem tragbaren Tablet-Computer erhält der Besucher Informationen und Anweisungen zum Mitmachen. Dadurch sollen sich die Menschen in das Leben anderer hineinversetzen.
Die Künstlergruppe "Rimini Protokoll" hat in der Kunsthalle authentische, begehbare Räumlichkeiten installiert; unterstützt wurde sie dabei vom Kulissenbau des Mannheimer Nationaltheaters. Unter anderem ist im Museum ein Obdachlosenheim mit Stockbetten entstanden. Die Besucher dürfen sich hineinlegen und ahnen, wie es Menschen ergeht, die auf der Straße leben.
Gleich nebenan befindet sich der Konferenzraum einer Finanzberaterin, die Anlagetipps für Millionäre gibt. Auf einem Tennisplatz werden Aufschläge mit Vorhand und Rückhand geübt, ehe es durch einen Maschendrahtzaun zur nächsten Station geht – in ein Gefängnis.
70 Minuten in einen fremden Alltag eintauchen
Sieben verschiedene Stationen, sieben verschiedene Rollen zum Miterleben und Mitspielen. Nach 70 Minuten ist alles vorbei. "Urban Nature" in der Mannheimer Kunsthalle ist wie ein begehbarer Film. Zuschauen macht Spaß, aber noch schöner ist es, wenn man mitspielt. Die Ausstellung ist bis zum 16. Oktober zu sehen.