Streit mit angeblicher "Rockergruppe" eskaliert

Landgericht Mannheim: 34-Jähriger unter anderen wegen schweren Raubes vor Gericht

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Am Landgericht Mannheim hat am Donnerstag das Verfahren gegen einen Mann wegen schweren Raubes, gefährlicher Körperverletzung und unerlaubten Waffenbesitzes begonnen.

Laut Staatsanwaltschaft hatte der mehrfach vorbestrafte Angeklagte als Mitglied der hessischen Rockergruppe "Osmanen" im Februar 2015 in Mannheim einen Mann zur Rede stellen wollen. Dieser hatte offenbar zuvor schlecht über die Gruppierung geredet. Das gab der Zeuge beim Prozessauftakt am Donnerstag als Grund für das Treffen an.

Der Angeklagte teilte hingegen mit, dass es um nichts "Großes" gegangen sei und dass "vorher nichts abgesprochen war". Der 34-Jährige habe lediglich auf eine Nachricht des Messenger-Dienstes WhatsApp reagiert und sich gemeinsam mit weiteren Komplizen auf den Weg von Offenbach nach Mannheim begeben.

Angeklagte gehörte "Rockergruppe" an

Die Gruppe aus Offenbach gehörte nach Angaben des Angeklagten der Gruppierung "Osmanen" an, die sich 2015 gegründet hat. Diese sind zum Teil bereits in diesem Vorfall verurteilt worden, so die Vorsitzende Richterin.

Treffen in Mannheim eskaliert

Das Treffen endete laut Gericht in den Mannheimer Quadraten mit einer körperlichen Auseinandersetzung – Schauplätze sind die zunächst die H- und anschließend die R-Quadrate. Der Angeklagte wurde bei dem Treffen von mehreren Komplizen der angeblichen Rockergruppe unterstützt – sie sollen einen Mann unter anderem geschlagen und mit einem Messer attackiert haben. Der Angeklagte bestreitet, ein Messer bei dem Vorfall benutzt zu haben. Das Opfer erlitt Stichwunden, Prellungen und einen Knochenbruch im Gesichtsbereich.

Mehrere Schüsse lösten sich

Das Opfer hatte zeitweise versucht, die Angreifer mit einer Pistole von sich fernzuhalten. Dabei lösten sich laut Gericht vier Schüsse in Richtung Boden. Der Angeklagte hat nach eigener Aussage die Schusswaffe in der Rangelei an sich genommen und anschließend auf dem Rückweg bei der Fahrt auf der Autobahn aus dem Fenster geworfen, um sie loszuwerden.

Im Laufe des Prozesses sollen weitere Zeugen aussagen. Ein Urteil wird Mitte November erwartet.

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SWR

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