Auf dem Heidelberger Gemüsehof von Familie Spieß ist am Samstagmorgen um 10 Uhr schon ordentlich was los. Kinder stehen pünktlich mit ihren Eltern und Großeltern vor dem Hoftor. Überall, wo man hinschaut, sieht man strahlende Gesichter. Die Kleinen dürfen sich ihren eigenen Kürbis aussuchen und ihn danach selbst gestalten.
Große Vorfreude auf Halloween-Fest
In den letzten zwei Pandemie-Jahren konnte das Halloween-Fest nicht wirklich gefeiert werden. Auch die große Kürbis-Schnitzerei musste ausfallen oder alternativ nach Hause verlegt werden. Umso mehr freuen sich die Eltern, heute hier sein zu können:
"Das ist super! Ich meine, es ist ja auch eine gewisse Schweinerei dabei. Ich bin ganz froh, dass wir das nicht Zuhause machen müssen."
Kürbis-Schnitz-Aktion trotz fehlender Ernte
Seit 2016 wird die Kürbis-Schnitz-Aktion auf dem Heidelberger Gemüsehof angeboten. Auf etwa einem Hektar sind in diesem Jahr hier rund 2.500 Halloween-Kürbisse gewachsen. Normalerweise sind es fast doppelt so viele, erzählt Hofleiter Stefan Spieß. Durch die Sommerhitze und die andauernde Trockenheit seien die Kürbisse aber viel kleiner geworden oder gar nicht erst gewachsen.

Besonderheit: Halloween-Kürbis
Die Halloween-Kürbisse werden auf dem Gemüsehof extra zum Schnitzen und Verzieren angebaut. Im Vergleich zu einem Hokkaido-Kürbis hat die Halloween-Variante eine weniger harte Schale, sagt Carina Spieß vom Gemüsehof Spieß. Das Fruchtfleisch sei weicher als das von Speisekürbissen und zwar auch essbar, aber weniger geschmackvoll.
Trotz fehlender Ernte hat Familie Spieß die Preise nicht erhöht. Ein kleiner Halloween-Kürbis kostet drei Euro, der große fünf Euro. Das wichtigste für Stefan Spieß ist es, jungen Familien eine kleine Aktion anzubieten - vor allem nach der Corona-Zwangspause, wo eine Schnitzerei undenkbar war.
"Wir sind total happy. Es könnte jeden Tag so sein."
Wie die Kürbis-Schnitzerei nach Heidelberg kam
Durch das Patrick-Henry-Village (PHV), eine große US-amerikanische Wohnsiedlung in Heidelberg-Kirchheim, stieg vor einigen Jahren die Nachfrage nach Kürbissen und nach den Schnitz-Aktionen, so Stefan Spieß. Vor allem bei den amerikanischen Schulklassen. Dadurch sei der Anbau von Halloween-Kürbissen erst so richtig losgegangen.
Auch im kommenden Jahr möchte Familie Spieß die Kürbis-Schnitz-Aktion wieder passend zu Halloween anbieten.