Zigarettenstummel (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Marcus Brandt)

Heidelberg: Krebsexperten warnen zum Weltnichtrauchertag

"Rauchen ist der größte vermeidbare Krebsrisiko-Faktor"

Stand

Krebsexperten haben zum Weltnichtrauchertag in Heidelberg vor den gesundheitlichen und ökologischen Folgen des Tabakkonsums gewarnt. In Deutschland sterben jedes Jahr rund 127.000 Menschen infolge des Rauchens.

Das Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) hat es am Freitag in Heidelberg erneut unterstrichen: Rauchen führe vor allem zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenkrebs und weiteren Krebsarten. Jedes Jahr, so ein Sprecher des Bündnisses, erkranken allein in Deutschland 85.000 Menschen aufgrund von Tabakkonsum an Krebs.

"Rauchen ist damit der größte vermeidbare Krebsrisikofaktor."

E-Zigaretten mit Langzeit-Risiken?

Auch vor immer beliebteren E-Zigartten wird gewarnt: Deren Langzeitfolgen auf den Organismus seien derzeit noch nicht absehbar. Und der Fokus wird von Seiten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch breiter gespannt: Rauchen habe zugleich große Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima - vom Tabakanbau über Produktion und Transport bis hin zum Müll. Zum Beispiel werden für den Anbau und die Produktion dem Aktionsbündnis zufolge vielfach Wälder abgeholzt, um neue Anbauflächen und Feuerholz für das Trocknen der Tabakblätter zu gewinnen. Darunter leide die Artenvielfalt, begünstigt die Erosion von Böden und lässt den Grundwasserspiegel absinken.

Zigarettenkippen als Müllproblem

Auch Zigarettenkippen belasten die Umwelt massiv, heißt es. Sie gehörten weltweit zu den häufigsten unsachgemäß entsorgten Müllobjekten, insbesondere in Städten und an Stränden.

"Achtlos weggeworfene Zigarettenstummel sind Plastik- und Giftmüll mit ernstzunehmenden Folgen für die Umwelt"

Denn die Filter von Zigarettenkippen bestehen aus Zelluloseacetat. Das ist ein aus Zellulose hergestellter Kunststoff, der nur sehr langsam abgebaut wird. Und auch sie enthalten krebserzeugende, erbgutverändernde und toxische Substanzen, die in Böden, Grundwasser, Flüsse und Meere gelangen und so Tieren und Pflanzen schaden.

Ausstiegshilfen für Raucherinnen und Raucher verbessern

Zum Weltnichtrauchertag fordert das Aktionsbündnis daher von Seiten der Bundesregierung: Auf- und Ausstiegshilfen für Rauchende zu verbessern. Zudem müssten Steuern auf Tabak- und Nikotinprodukte deutlich zu erhöht werden. Auch eine Umweltabgabe zur Kompensation der durch Zigarettenkippen entstehenden Schäden solle eingeführt werden, so ein weiterer Vorschlag.

Raucherentwöhnung Pflaster gegen das Laster – 35 Jahre Nikotinpflaster

Mit Hilfe eines Nikotinpflasters mit dem Rauchen aufhören – eine Idee von Dr. Frank Etscorn. Sein Pflaster wurde vor 35 Jahren patentiert. Ein Meilenstein gegen den Raucherwahnsinn.

Stand
AUTOR/IN
SWR