Die Löscharbeiten in einem Mehrfamilienhaus samt Gaststätte in Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) am Freitagabend waren bereits beendet. Für die Bewohner sollte eine Notunterbringung organisiert werden.
Bewohner greift Feuerwehrmann an
Als die Einsatzkräfte die Details der Unterbringung in einem Weinheimer Hotel klären wollten, kam es zum Angriff. Einer der Bewohner war laut Feuerwehr sehr aggressiv, gewaltbereit und redete sich in Rage, weil ihm alles offenbar zu lange dauerte.
Versuche, den Mann zu beruhigen, scheiterten. Den Angaben zufolge griff er einen Feuerwehrmann an und verletzte ihn im Gesicht.
Feuerwehrmann im Krankenhaus behandelt
Die Feuerwehrleute konnten den Angreifer überwältigen und festhalten, bis die Polizei eintraf. Der verletzte Feuerwehrmann wurde nach der Erstversorgung ins Weinheimer Krankenhaus gebracht. Mittlerweile gehe es ihm aber wieder gut, so der Sprecher der Feuerwehr, Ralf Mittelbach. Im SWR-Interview erklärt er, was passiert ist.
Die Polizei nahm den Angreifer in Gewahrsam und brachte ihn aufs Revier. Sie hat laut Feuerwehr die Ermittlungen zu dem Vorfall übernommen.
Haus nicht mehr bewohnbar
Das betroffene Mehrfamilienhaus und die Gaststätte sind nach dem Brand vorläufig nicht bewohnbar. Es entstand ein Schaden von rund 100.000 Euro. Acht Bewohner und zahlreiche Besucher der Gaststätte waren in Sicherheit gebracht worden.
Feuerwehr "entsetzt" über Angriff auf Kollegen
Ein Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr bezeichnete die Stimmung bei den Einsatzkräften nach dem tätlichen Angriff auf den Feuerwehrmann als gedrückt. Die Aggression habe in den vergangenen Jahren immer mehr zugenommen. Beschimpfungen und Pöbeleien seien für die Ehrenamtlichen keine Seltenheit. Ein tätlicher Angriff wie dieser sei aber neu.
Die ehrenamtlichen Feuerwehrleute bildeten sich zwar regelmäßig fort, Selbstverteidigung sei aber bisher nicht eingeplant, so der Sprecher.
Auch Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just (CDU) und Feuerwehrdezernent Torsten Fetzner wollen den Vorfall aufarbeiten. Gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr und ihrer Führung wolle man prüfen, wie man den Schutz der Einsatzkräfte verbessern könne.