Anmod: Schwere Verkehrsunfälle, Stürze aus großer Höhe, Herz-Kreislauf-Stillstände, Messerangriffe – zu diesen extremen Rettungseinsätzen wird das Heidelberger Ärzteteam vom Medical Intervention Car, kurz MIC, gerufen. Seit 2019 gibt es das spezielle Einsatzfahrzeug samt Ärzteteam. SWR-Reporterin Sarah Hennings hat sich das MIC von den Medizinern mal genauer zeigen lassen:
Sarah: Der weiße Volvo-Kombi mit Blaulicht und bunten Reflektoren fällt schon von außen auf. Drinnen, im Kofferraum und auf der Rückbank stapelt sich medizinischem Equipment:
Situativer OT: „… sehen Sie einmal die Medikamente, daneben die Blutkonserven. Natürlich Alarm gesichert sein muss.“
Sarah: Und genau mit diesen Blutkonserven konnte Notarzt Frank Weilbacher schon Leben retten. An seinen ersten Einsatz mit dem speziellen Einsatzfahrzeug erinnert er sich noch ganz genau. Damals hat sich ein junger Mann auf einer Baustelle mit einer Kettensäge lebensgefährlich verletzt:
OT 1: „Der Patient hat Blutkonserven erhalten und …ohne Beeinträchtigungen wieder verlassen.“
Sarah: Anders als in einem üblichen Krankenwagen können im MIC keine Patienten mitfahren. Dafür sind bis zu drei Notärzte an Bord. Mit dabei haben sie spezielles medizinisches Equipment, das es sonst nicht im Rettungsdienst auf der Straße gibt. Neben Blutkonserven gibt es im MIC zum Beispiel Ultraschall-Geräte, mit denen Mediziner das Herz bei einer Wiederbelebung ganz genau untersuchen können. In den vergangenen fünf Jahren - seitdem es das MIC gibt - ist das Ärzteteam zu fast 400 Einsätzen gerufen worden – immer waren Menschen schwer verletzt:
OT 2: „Gewaltverbrechen…für das Behandlungsergebnis“
Sarah: In der Leitstelle wird entschieden, ob das MIC zusätzlich zum Einsatz kommt – oder nicht. Bis zur Alarmierung werden sind Mediziner im Uniklinikum Heidelberg ganz normal im Dienst, sagt Notarzt Erik Popp.
OT 3: „Wir haben einen ausgefuchsten Dienstplan….aus dem OP 1 oder OP3 zusammengezogen werden müssen.“
Sarah: Bislang ist das spezielle Einsatzteam nur unter der Woche von 7 bis 17 Uhr im Einsatz. Die Mediziner wünschen sich aber eine 24/7 Lösung – rund um die Uhr.
Das MIC gibt es seit 2019 in Heidelberg. Es wird über Forschungsprojekte finanziert. Es ist das einzige Rettungsfahrzeug dieser Art in Baden-Württemberg. In Stuttgart sei ein solches Einsatzfahrzeug aber auch schon geplant, sagt Frank Weilbacher:
OT 5: „Im Moment ist es so…was ganz neues ist, was es bisher noch nicht gab.“
Abmod: xx