Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) äußerte sich am Montag kritisch über den Beschluss der Landesärztekammer, die Zusatzbezeichnung "Homöopathie" aus der Weiterbildungsordnung der Ärzte in Baden-Württemberg zu streichen. Er finde das "das absolut falsche Signal", sagte der Gesundheitsminister der "Südwest Presse".

"Baden-Württemberg ist das Land der Naturheilkunde und gerade die Homöopathie ist für viele Bürgerinnen und Bürger im Land ein wichtiger Teil ihrer Gesundheitsversorgung."
Lucha: Ärzte mit Zusatzqualifikation in Homöopathie wichtig
Weiter erläuterte Lucha, "jeder sollte die Möglichkeit haben, sich bei der Arztwahl für einen homöopathisch arbeitenden Arzt zu entscheiden." Dafür benötige es "Ärzte, die eine Zusatzqualifikation in Homöopathie besitzen."
Keine homöopathischen Weiterbildungen mehr Baden-württembergische Ärztekammer stimmt gegen Homöopathie
Die Landesärztekammer Baden-Württemberg will künftig keine homöopathischen Weiterbildungen mehr anbieten. Das Sozialministerium muss den Vorschlag noch prüfen.
Ministerium will Beschluss der Ärztekammer prüfen
Das Gesundheitsministerium wird den Beschluss der Ärztekammer laut Lucha "fachlich und rechtlich genau überprüfen". Die Vertreterversammlung der Landesärztekammer hatte vor kurzem beschlossen, die Weiterbildungen in Homöopathie nicht mehr anzubieten. Damit folgten die hiesigen Medizinerinnen und Mediziner den Entscheidungen aus zwölf anderen Bundesländern.
Die Entscheidung der Ärztekammer, wenn sie denn angenommen wird, hätte laut Ministerium auch zur Folge, dass Patientinnen und Patienten homöopathisch arbeitende Ärztinnen und Ärzte schwieriger auffinden könnten.