Eine Hand hält ein Fäschchen mit Echinacea-Globuli (Foto: IMAGO, IMAGO / Petra Schneider)

Keine homöopathischen Weiterbildungen mehr

Baden-württembergische Ärztekammer stimmt gegen Homöopathie

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Die Landesärztekammer Baden-Württemberg will künftig keine homöopathischen Weiterbildungen mehr anbieten. Das Sozialministerium muss den Vorschlag noch prüfen.

Die Zusatzbezeichnung "Homöopathie" soll offenbar aus der Weiterbildungsordnung der Ärztinnen und Ärzte in Baden-Württemberg gestrichen werden. Wie die "Stuttgarter Zeitung" und die "Stuttgarter Nachrichten" berichten, ist das der Beschluss der Vertreterversammlung der baden-württembergischen Ärztekammer. Damit folgten die Medizinerinnen und Mediziner der Entscheidung aus zwölf anderen Bundesländern, in denen das bereits geschehen sei, heißt es in dem Bericht weiter.

Keine homöopathische Weiterbildung mehr durch Ärztekammer

Konkret bedeutet die Streichung der Zusatzbezeichnung "Homöopathie", dass die 386 Ärztinnen und Ärzte in Baden-Württemberg, die eine Weiterbildung in Homöopathie gemacht haben, dies zwar auch weiterhin angeben dürfen, etwa auf ihrem Praxisschild oder im Internet. Und es dürfe jeder Mediziner auch künftig homöopathisch diagnostizieren und therapieren. Aber es werde für Patientinnen und Patienten künftig schwieriger herauszufinden, welcher Arzt homöopathisch arbeite, weil Ärztekammern keine Weiterbildungen mehr anbieten und Medizinerinnen und Mediziner die Zusatzbezeichnung nicht mehr neu erlangen können.

Sozialministerium muss Vorschlag noch prüfen

Allerdings ist das letzte Wort noch nicht gesprochen: Zunächst muss die Verhältnismäßigkeit geprüft werden, heißt es von der Landesärztekammer. Und auch das baden-württembergische Sozialministerium will den Vorschlag zur Abschaffung noch prüfen und mit der Landesärztekammer darüber sprechen. Eine Entscheidung könne aber dauern, hieß es am Dienstag es aus dem Ministerium.

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SWR