Hände in Handschellen (Foto: dpa Bildfunk, Uli Deck)

Schmuck im Wert von rund 190.000 Euro gestohlen

Geständnis im Prozess wegen Überfall auf Juweliergeschäft in Baden-Baden

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Im Prozess um einen Überfall auf ein Juweliergeschäft in Baden-Baden hat der Angeklagte ein Geständnis abgelegt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, Schmuck und Uhren im Wert von rund 190.000 Euro gestohlen zu haben.

Zum Auftakt der Verhandlung vor dem Baden-Badener Landgericht kam es zu einer Verständigung der Prozessbeteiligten. Der Angeklagte räumte über seinen Anwalt die ihm vorgeworfene Tat ein. Dafür soll das Strafmaß laut Gericht sechseinhalb Jahre Haft nicht überschreiten.

Raubüberfall im Auftrag einer Bande

Er habe im Auftrag einer Bande gehandelt und die Beute anderen übergeben, sagte der Angeklagte zum Prozessauftakt aus. Ihm sei eine Beteiligung versprochen worden, von der Beute habe er aber nichts abbekommen. Namen der Mittäter wollte der Mann nicht nennen.

Tatort in den Kurhaus-Kolonnaden

Die Tat hatte sich bereits im Mai 2016 zur Mittagszeit ereignet. Der Tatort: ein Juweliergeschäft in den Kurhaus-Kolonnaden in Baden-Baden. Laut Anklage verwickelten der damals 24-Jährige und ein männlicher Begleiter die Verkäuferin zunächst in ein Gespräch. Plötzlich hätten sie die Frau von hinten umklammert, mit Klebeband gefesselt und mit Tränengas besprüht, so der Vorwurf.

In der Folge sollen der Angeklagte und sein noch unbekannter Komplize vor allem Uhren, Schmuck und hochwertige Brillen im Wert von rund 190.000 Euro gestohlen haben. Ein Teil der Beute konnte später sichergestellt werden. Überführt wurde der Angeklagte durch DNA-Spuren, die am Tatort an Klebebandresten gefunden wurden.

Verkäuferin erleidet Schäden an beiden Augen

Die Verkäuferin habe durch den Einsatz des Tränengases an beiden Augen Schäden erlitten, teilte das Gericht mit. Sie ist bis heute traumatisiert und braucht aufgrund eines Attests nicht aussagen.

Überstellung aus Litauen

Laut Staatsanwaltschaft gelang dem Angeklagten zunächst die Flucht. Seit der Überstellung aus Litauen im vergangenen Jahr sei er in Untersuchungshaft.

Das Urteil gegen den Angeklagten wird frühestens Mitte Februar erwartet.

Blick auf die Kurhaus-Kolonnaden in Baden-Baden. 2016 fand dort ein Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft statt. (Foto: dpa Bildfunk, Uli Deck)
Blick auf die Kurhaus-Kolonnaden in Baden-Baden. 2016 fand dort ein Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft statt.

Die Kurhaus-Kolonnaden waren vor mehr als 150 Jahren in Anlehnung an die damaligen Pariser Geschäftspassagen gebaut worden. Die knapp 20 kleinen Boutiquen sollten der steigenden Nachfrage von Touristen und Händlern in der aufstrebenden Bäderstadt gerecht werden. In den inzwischen denkmalgeschützten Shops am Eingang zum Stadtzentrum und in der Nähe von Kurgarten, Kurhaus mit Kasino und dem Theater finden Kundinnen und Kunden unter anderem exklusive Handwerkskunst.

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SWR