Gemeinsam mit dem Naturschutzbund NABU will das Forstamt der Stadt Karlsruhe insgesamt 20 neue Biotope für gefährdete Amphibien anlegen. Im Stadtteil Grötzingen sollen so auf einer Fläche von 20 Hektar für die gefährdeten Gelbbauchunken neue Teiche entstehen.
Gefährdete Gelbbauchunken brauchen Hilfe
Die kleinen Teiche sollen als Laichgewässer und Rückzugsraum den Gelbbauchunken zur Verfügung stehen. Besonders in extremen Trockenperioden seien diese Biotope wichtig. "Wir hoffen, die Population so langfristig erhalten und bestensfalls vergrößern zu können", erklärte Jonas Wehrle, zuständiger Revierförster in Grötzingen.
Steckbrief Gelbbauchunke
Unken brauchen flache, sonnige Tümpel zum Leben. Am liebsten mögen sie es, wenn sie in der Nähe eines Waldes sind.
Die Ansprüche der Gelbbauchunke seien bescheiden, heißt es in einer Mitteilung. In der Vergangenheit habe es zahlreiche kleine Pfützen oder Tümpel in und um Karlsruhe gegeben, worin die Kaulquappen der Gelbbauchunke ungestört heranwachsen konnten. Durch lange Trockenheitsperioden werden diese "Miniteiche" immer weniger
Durch die zusätzlichen Laichgewässer in Grötzingen findet die Gelbbauchunke dort künftig bessere Bedingungen vor.
Mission Naturschutz Bundeswehrpanzer sorgt für Biotop-Pflege in Münsingen
Der ehemalige Truppenübungsplatz Münsingen ist eine Oase für die Natur, mit wertvollen Biotopen. Damit die erhalten bleiben, rückte jetzt ein Bundeswehrpanzer an.
Dramatische Lage von Amphibien
Die Lage sei dramatisch, erklärt Artur Bossert. "Die Maßnahmen sind dringend notwendig", so der NABU Vorsitzende. Der Bestand von Amphibien und Reptilien sei stark zurückgegangen. Mit den Maßnahmen erhoffen sich die Beteiligten eine Stabilisierung der Population.
Von den 31 in Baden-Württemberg vorkommenden Arten stehen 18 Amphibien- und Reptilienarten auf der Roten Liste. Die 20 Biotope werden rund 4.000 Euro kosten und bis Anfang kommenden Jahres fertiggestellt werden.