Prozess dauerte fast ein Jahr

Lebenslange Gefängnisstrafen nach Mord an "Doppelgängerin" in Eppingen

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Das Landgericht Ingolstadt hat einen Mann und eine Frau zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt. Sie hatten eine Frau aus Eppingen ermordet, die der Angeklagten ähnlich sah.

Nach fast einem Jahr sind im Prozess um den Mord an einer "Doppelgängerin" in Eppingen am Donnerstag die Urteile gesprochen worden. Die beiden Angeklagten wurden wegen gemeinschaftlichen Mordes verurteilt. Die Anträge von Staatsanwaltschaft und Verteidigung waren weit auseinander gegangen. Die Staatsanwaltschaft hatte für die beiden Angeklagten lebenslange Haftstrafen verlangt, die Verteidiger plädierten dagegen auf Freispruch.

Tat mit über 50 Messerstichen

Laut Gericht hat die 25-Jährige wegen Familienstreitigkeiten eine Doppelgängerin gesucht, um ihren Tod vorzutäuschen und untertauchen zu können. Es handele sich um eine "verstörende Tat", sagte der Vorsitzende Richter. Die Kammer stellte die besondere Schwere der Schuld bei der Angeklagten fest und ordnete Sicherungsverwahrung an. Sie kann daher nach 15 Jahren Haft nicht auf Bewährung entlassen werden. Das 23-jährige Opfer aus Eppingen, das der Angeklagten sehr ähnlich sah, wurde mit über 50 Messerstichen umgebracht. Die Verteidigung kündigte nach dem Urteil an eine Revision zu beantragen.

Angeklagte wollte Mittäter allein verantwortlich machen

In dem Prozess hatte der angeklagte Mann zu den Vorwürfen geschwiegen. Allerdings soll er schon kurz nach der Tat zugegeben haben, eine Frau für eine Bekannte umgebracht zu haben. Die 25-Jährige hatte zu Anfang des Gerichtsverfahrens ihren Mitangeklagten allein für die Gewalttat verantwortlich gemacht. Doch die Aussage der Frau sei in allen entscheidenden Punkten widerlegt worden, alles spreche "für einen gemeinsamen Tatplan", so der Vorsitzende Richter. Warum der Mann bei der Tat mitgemacht habe, sei allerdings im Unklaren geblieben. Sein Motiv sei in dem Prozess nicht klar geworden.

Mord an "Doppelgängerin" wäre fast unentdeckt geblieben

Der Mord wäre beinahe unentdeckt geblieben. Im Sommer 2022 war die 23-Jährige aus Eppingen tot in einem Auto bei Ingolstadt entdeckt worden. Bekannte der Angeklagten waren zunächst tatsächlich davon ausgegangen, dass es sich bei der Leiche um die 25-Jährige handelt. Bei der Obduktion des Opfers kamen aber Zweifel an der Identität auf. Danach wurden die für tot gehaltene Frau und ihr Bekannter festgenommen. Das Verfahren vor dem Landgericht Ingolstadt war bereits im Januar gestartet. Über 100 Zeugen wurden gehört. Ursprünglich sollte das Urteil bereits im Mai verkündet werden, es kam aber vor allem durch zahlreiche Anträge der Verteidigung immer wieder zu Verzögerungen.

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