Der Siegerentwurf für den Innovationspark Künstliche Intelligenz in Heilbronn

Kretschmann will KI in Behörden einsetzen

Neue Kooperation am KI-Park Heilbronn: Aleph Alpha steigt ein

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Peter Wedig
Jan Arnecke
Jan Arnecke

Aleph Alpha wird künftig mit dem Heilbronner KI-Innovationspark kooperieren. Das Unternehmen entwickelt transparente KI-Anwendungen. Sie sollen auch in Behörden eingesetzt werden.

Mit Aleph Alpha, einem KI-Start-up Unternehmen aus Heidelberg, das als einziger Entwickler von Künstlicher Intelligenz in Europa gilt, der es mit der Konkurrenz aus den USA aufnehmen kann, gibt es einen neuen Partner am geplanten Innovationspark für Künstliche Intelligenz (Ipai) in Heilbronn. Das wurde auf einer entsprechenden Pressekonferenz am Montag auf dem Heilbronner Bildungscampus bekannt gegeben.

Der CEO von Aleph Alpha, Jonas Andrulis, bezeichnete Künstliche Intelligenz (KI) am Montag als "eine der wesentlichsten Entwicklungen, die es in der Menschheitsgeschichte gab".

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Kretschmann will KI in den Behörden einsetzen

In Baden-Württemberg soll Künstliche Intelligenz künftig die Behörden entlasten, erklärte Winfried Kretschmann (Grüne), Baden-Württembergs Ministerpräsident, der ebenfalls bei der Bekanntgabe der Kooperation in Heilbronn dabei war. Einfache Aufgaben könnten an KI abgegeben werden, damit sich die Mitarbeitenden den "wichtigen, kreativen und gestaltenden Dingen" zuwenden könnten, so Kretschmann.

Das von Aleph Alpha entwickelte Programm "Luminous" könne genau das leisten, so Andrulis. Es setzt auf Erklärbarkeit und Transparenz. Diese erreiche der Chatbot aus Heidelberg durch Quellennachweise, die es in diesem Bereich so sonst bei keinem anderen Anbieter gebe. Mit einem eigenen Rechenzentrum will das Unternehmen zudem unabhängig von Drittanbietern sein. Die Stadt Heidelberg nutzt den Chatbot beispielsweise schon.

Souveränität und Unabhängigkeit bei KI das Wichtigste

Neben Kretschmann war auch der Bundesminister für Digitales und Verkehr, Volker Wissing (FDP), am Montag in Heilbronn. Er und Andrulis betonten, dass für die Souveränität Deutschlands in einer der künftigen Schlüsseltechnologien, der KI, die Unabhängigkeit von Drittanbietern im Ausland besonders wichtig sei. Diese könne Aleph Alpha mit dem angesprochenen Rechenzentrum bieten. Wissing betonte, dass mit der Partnerschaft ein entscheidender Schritt hin zur genannten Souveränität im Bereich KI gemacht werde.

"Künstliche Intelligenz ist eine der wesentlichen Schlüsseltechnologien der Zukunft – und wir stellen uns in diesem Feld jetzt noch breiter auf."

Ohne KI sei Deutschland in der Zukunft nicht wettbewerbsfähig, so Wissing weiter. Auch für die Dieter Schwarz Stiftung als Mit-Initiator des Ipai sei es ein besonderes Anliegen, mit diesem KI-Ökosystem die digitale Souveränität Deutschlands zu sichern, heißt es von der Stiftung.

Win-Win: Ipai und Aleph Alpha wollen voneinander profitieren

Klar ist, dass beide Seiten voneinander profitieren wollen. So will Aleph Alpha dem Ipai und damit den dort angesiedelten Unternehmen seine Technologie, also die Luminous-Software und das eigene Rechenzentrum, sowie seine Forschung zur Verfügung stellen. Auf der anderen Seite will Aleph Alpha von der hiesigen Forschung verschiedenster Player profitieren.

Nähere Details konnten am Montag noch nicht genannt werden, da sich der KI-Park noch im Aufbau befindet und noch nicht klar ist, welche Unternehmen sich dort künftig noch ansiedeln werden.

Was ist der Ipai?

Vom nächsten Jahr an soll Baden-Württembergs größter Innovationspark für Künstliche Intelligenz gebaut werden, sein offizieller Name lautet "Ipai" und steht für "Innovation Park for Artificial Intelligence". Entwickler, Produzenten, Anwender aus dem In- und Ausland sollen sich dort auf 23 Hektar Fläche ansiedeln und Technik und Produkte voranbringen. Dazu gehört nun auch das Unternehmen Aleph Alpha.

"Der Ipai bildet zusammen mit unserem Cyber Valley in Stuttgart/Tübingen und dem CyberForum in Karlsruhe ein einzigartiges KI-Ökosystem."

Vorgesehen ist ein ganzes Dorf mit Platz für Forschung in Reallabors, Produktionsräumen sowie einem Zentrum speziell für Neugründungen, aber auch Freizeiteinrichtungen wie eine Sporthalle oder eine Kindertagesstätte. Einziehen sollen Entwickler, Produzenten und Anwender aus dem In- und Ausland, die miteinander arbeiten und voneinander profitieren. So richtig in Betrieb gehen soll der Park ab 2026.

Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel (SPD) mit Winfried Kretschmann (Grüne) und Volker Wissing (FDP) stehen vor einem Modell des künftigen KI-Innovationsparks in Heilbronn.
Gemeinsam mit Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel (SPD) haben sich auch Winfried Kretschmann (Grüne) und Volker Wissing (FDP) anhand eines Modells ein Bild vom künftigen KI-Innovationspark in Heilbronn gemacht.

50 Millionen Euro kommen vom Land

Das Land plant für die Einrichtung eine Anschubfinanzierung von 50 Millionen Euro. Noch einmal die gleiche Summe kommt von einem Konsortium mit der Dieter Schwarz Stiftung an der Spitze. Die Stiftung von Lidl-Gründer Dieter Schwarz finanziert in Heilbronn bereits mehrere Einrichtungen, unter anderem einen Bildungscampus mit mehreren Hochschulen.

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