In Flein (Kreis Heilbronn) hat der Heilbronner Kreistag am Montag über den Haushalt für das kommende Jahr entschieden. Ein großer Punkt: Die Erhöhung der Abfallgebühren um rund zehn Prozent. Damit wolle man steigende Kosten in der Abfallwirtschaft abfedern, so Landrat Norbert Heuser (parteilos). Immerhin liegen die Gebühren im Kreis Heilbronn nach der Erhöhung aber immer noch unter dem landesweiten Durchschnitt.
Knapp 15 Euro mehr für den Durchschnittshaushalt
Ein Vier-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Müllaufkommen muss künftig anstatt 141 Euro nun 156 Euro im Jahr bezahlen. Der Mittelwert liegt 2022 in Baden-Württemberg laut Abfallbilanz des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft bei 173 Euro. Um die Kosten auf alle Bereiche aufzuteilen, sollen die Jahresgebühren auch für Betriebe steigen.
Auch bei den Gebühren für die wöchentliche Leerung eines 1,1 Kubikmeter-Containers ist eine Erhöhung fällig. Ebenfalls angepasst werden sollen die Kosten für die Holzanlieferung sowie für die Entsorgung von hausmüllähnlichen Gewerbeabfällen in den Entsorgungszentren.
Keine Erhöhung beim Biomüll
Eine Ausnahme der Gebührenerhöhung sieht der Kreistag beim Biomüll vor. Damit soll ein Signal gesetzt werden. Noch immer landen über 30 Prozent biogene Stoffe im Restmüll. Hier gebe es ein bedeutendes Einsparpotenzial. Die Restmüllverbrennung sei einerseits teuer, zum anderen stecke im Bioabfall noch viel ungenütztes Potenzial.
Kosten in allen Bereichen gestiegen
Nachdem die Gebühren zum 01.01.2022 nicht verändert werden mussten, sind die Kosten in allen Bereichen überproportional gestiegen, heißt es. Eine Veränderung sei nicht absehbar.
Beispielsweise laufen Verträge im Jahr 2023 aus, die neu ausgeschrieben werden müssten, so der Landrat. Ohne Anpassung der Gebühren würde sich 2023 ein Fehlbetrag von rund 3,2 Mio. Euro ergeben. Daher müsste dieser frühzeitig abgefedert werden.