Computeranimation der Produktionsstraße für nachhaltige Häuser bei Gropyus in Eppingen (Foto: Gropyus AG)

Serienproduktion ab 2025 geplant

Start-up in Eppingen: Nachhaltige Fertighäuser vom Fließband

Stand

Ein Start-up möchte in einer alten Fabrik in Eppingen-Richen (Kreis Heilbronn) nachhaltige Fertighäuser produzieren - wie in der Autoindustrie mit Robotern am Fließband.

In Eppingen-Richen sollen bald Fertighäuser vom Fließband kommen. Roboter sollen einzelne Hausbauteile - Wände und Decken - nach einem detailgetreuen, individuellen Computermodell produzieren, ähnlich wie an den Produktionsanlagen in der Autoindustrie. Die Firma Gropyus mit Hauptsitz in Wien und Berlin hat deshalb im Jahr 2020 das alte Eppinger Leimbinderwerk inklusive der Belegschaft übernommen. Der Produktionsstart hat sich durch Lieferengpässe infolge des Ukraine-Krieges nach hinten verschoben. Ab September 2023 soll die 300 Meter lange Produktionsstraße aufgebaut werden, ein gutes Jahr später soll der Probebetrieb starten, ab 2025 dann die Serienproduktion.

Roboter sollen Bauteile am Fließband produzieren

Früher wurden im Leimbinderwerk aus Baumstämmen Holzbalken zusammengeleimt, bald sollen Roboter deutlich filigraner arbeiten. Das fertige Haus muss dann nur noch - wie bei einem bereits fertigen Prototyp in der Nähe von Koblenz - aus den Einzelteilen zusammengesetzt werden, erklärt Mitbegründer und CTO Philipp Erler.

"Es geht uns darum, nachhaltige Gebäude für den Massenmarkt zu erschließen. Und deswegen brauchen wir den industriellen Prozess, [...] der es uns ermöglicht, schnell zu bauen und Materialien wie Holz sehr gut und effizient einzusetzen."

Der sehr an die Autoindustrie angelegte Produktionsansatz unterscheide das Start-up von allen anderen ähnlichen Firmen auf dem Markt.

Nachhaltige Fertighäuser sind bisher noch teurer als herkömmliche Gebäude

Der Haken bisher: Der Bau ist teurer als der eines herkömmlichen Gebäudes. Laut den Produzenten soll es sich aber trotzdem lohnen, weil das Haus sehr schnell steht und weniger unerwartete Kosten entstehen sollen - denn Kabel, Steckdosen - alles wird schon in der Fabrikhalle in die Bauteile eingebaut.

"Bei uns ist bis zur einzelnen Schraube alles exakt bekannt. Dadurch können wir die Risiken reduzieren."

Die Häuser sollen außerdem etwas mehr CO2 binden als produzieren. Das liegt an den nachhaltigen Baustoffen wie Holz, der Tatsache, dass sie mittels Photovoltaik selbst Energie produzieren sollen und an moderner Technik zum Energiesparen, die standardmäßig verbaut werden soll.

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