Hunsrückdorf Schorbach (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Thomas Frey )

Bericht der Investitions- und Strukturbank

Wo Sie in RLP noch günstig wohnen können

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Die Wohnungsmieten in Rheinland-Pfalz steigen weiter rasant. Am teuersten ist es in Mainz. In einer interaktiven Karte zeigen wir Ihnen, wo Sie noch günstig wohnen können.

Es wird wieder mehr gebaut in Rheinland-Pfalz. Trotzdem heißt das nicht, dass junge Familien, Alleinerziehende, Rentner oder Menschen mit wenig Einkommen leichter eine Wohnung finden. Das liegt daran, dass Wohnraum weiter knapp ist und die Preise unvermindert steigen.

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Im ersten Halbjahr 2022 verlangten Vermieter in Rheinland-Pfalz für eine Neubauwohnung im Schnitt 8,54 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. 6,2 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2021, berechnet die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) in ihrem Bericht "Wohnungsmarktbeobachtung Rheinland-Pfalz". Mieterinnen und Mieter zahlten im Schnitt für eine Neubauwohnung fast die Hälfte mehr (+46 Prozent) als zehn Jahre zuvor.

Mainz bleibt ein teures Pflaster

Am teuersten sind Mietwohnungen in der Landeshauptstadt Mainz. Hier kostet der Quadratmeter im ersten Halbjahr 2022 im Schnitt 12,54 Euro. Und auch im direkten Umland, kostet der Quadratmeter Wohnfläche überall mehr als zehn Euro, in Ingelheim beispielsweise 10,34 Euro.

Wer weniger als zehn Euro für eine Mietwohnung im Neubau zahlen will, muss aufs Land ziehen. Am niedrigsten sind die Mieten in Pirmasens (5,50 Euro je m2), aber auch hier sind sie im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 gestiegen (+3,2 Prozent).

Eigentumswohnungen in RLP gut acht Prozent teurer

Eigentumswohnungen wurden in Rheinland-Pfalz im ersten Halbjahr 2022 im Schnitt für 3.276 Euro je Quadratmeter Wohnfläche zum Kauf angeboten. Das sind 8,4 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2021. In den vergangenen zehn Jahren haben sich die Preise mehr als verdoppelt (+135,2 Prozent).

Günstiger kommt man beim Kauf eines Ein- oder Zweifamilienhauses weg. Der Quadratmeterpreis lag hier im ersten Halbjahr 2022 bei 2.170 Euro. Dass sind 12,6 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2021 und 75,3 Prozent mehr als vor zehn Jahren.

Mehr Neubauten heißt nicht: mehr Wohnungen

In Rheinland-Pfalz wurde 2021 mehr Wohnraum geschaffen, als die Bevölkerung wuchs. Trotzdem sind die Miet- und Immobilienpreise immer weiter gestiegen. Woran liegt das?

Wenn neue Wohnungen gebaut werden, heißt das nicht, dass danach auch mehr Wohnungen und Häuser zur Verfügung stehen. Oftmals wird dafür alter Bestand abgerissen und ersetzt. Gerade in Ballungsgebieten wie etwa Mainz sind bezahlbare Wohnungen Mangelware. Genaue Daten darüber wie viele Wohnungen und Wohnhäuser es aktuell gibt, wo sie stehen und was sie kosten, das versuchen die Statistischen Landesämter, gerade im Zensus 2022 herauszufinden.

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Baukosten treiben auch Mieten in die Höhe

Dass die Preise für Neubauten weiter gestiegen sind, liegt natürlich auch an den gestiegenen Baukosten. Baustoffe sind teurer geworden, aber auch die durchaus notwendigen Bauvorschriften für den Klimaschutz sind Preistreiber. Bezahlbarer Wohnraum und gleichzeitig hohe Umweltstandards im Bau - beides zusammen könne nur erreicht werden, wenn Bauen und Mieten staatlich gefördert würden, heißt es im Bericht der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB). Und das geschehe auch schon mit verschiedenen Förderprogrammen, die aber immer wieder neu angepasst werden müssten.

In Trier, Mainz, Ludwigshafen, Speyer und Landau gelten Mietpreisbremsen. Dort darf bei einem Mieterwechsel, die Miete auf maximal zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete erhöht werden. Die Mietpreisbremse gilt allerdings nicht für Neubauten und erschwert es Vermietern unter Umständen, die hohen Kosten für Sanierungen zu finanzieren. Mit Blick auf die Ergebnisse der Erhebung forderte der DGB Rheinland-Pfalz/Saarland von der Landesregierung, die Mietpreisbremse schnellstmöglich auszuweiten. Die Zahlen machten deutlich, dass sie wirke. "Die Wohnraumversorgung verbessert sich leicht, jedoch steigen die Neuvertragsmieten weiter an", so die Vorsitzende Susanne Wingertszahn.

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SWR