"Spätestens bis zum Weindorf", das am 5. September beginnt, soll in der Heilbronner Innenstadt eine Waffenverbotszone gelten. Das gab der Heilbronner Oberbürgermeister Harry Mergel (SPD) am Sonntag bekannt. Es ist eine Reaktion auf die tödliche Messerattacke beim Stadtfest in Solingen am Freitagabend. Der Oberbürgermeister kann laut Stadt diesen Schritt per Erlass einer Verordnung selbst gehen - ohne Zustimmung des Gemeinderats. Trotzdem ist die Zeit knapp. Erst am vierten September wird die Maßnahme in der Stadtzeitung veröffentlicht. In Heilbronn sehen zufällig befragte Passantinnen und Passanten die Ausweitung der Waffenverbotszone in die Innenstadt differenziert.
Waffenverbot kann Anschläge wie in Solingen nicht verhindern
Die meisten Befragten werten die Ankündigung positiv, aber es gibt auch Zweifel am Nutzen. Ein Waffenverbot wird Anschläge wie in Solingen nicht verhindern, darin sind sich die Befragten in Heilbronn einig. "Jeder hat ein Küchenmesser daheim liegen", meint ein Passant. Wenn jemand so etwas vorhabe wie in Solingen, lasse er sich davon auch nicht abhalten, so eine andere Meinung.
Grundsätzlich finde ich das schon gut, dass die Waffenverbotszone eingerichtet wird. Aber es wird wahrscheinlich nichts oder fast nichts helfen.
Mergel will Entscheidung sofort umsetzen
Bis zum Weindorf soll die erweiterte Waffenverbotszone in Heilbronn stehen. Für die Umsetzung bleiben also nur eineinhalb Wochen. Am 5. September startet das jährliche Großereignis. Mergel reagierte damit auf den Anschlag im nordrhein-westfälischen Solingen. Drei Menschen waren am Freitagabend auf einem Stadtfest getötet worden. Weitere acht Personen wurden teils lebensgefährlich verletzt.
Der Oberbürgermeister fordert damit eine deutliche Erweiterung der bereits bestehenden Waffenverbotszone rund um den Heilbronner Hauptbahnhof. Diese hatte der Gemeinderat beschlossen, sie gilt seit Juni. In dem Areal dürfen Menschen keine Messer oder waffenähnliche Gegenstände mehr mit sich führen. Im Hauptbahnhof und im Umfeld ist das Führen von Waffen oder Messern mit feststehender oder feststellbarer Klinge mit einer Klingenlänge über vier Zentimetern nicht erlaubt.
Eine Waffenverbotszone stärke das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung und biete der Polizei Rechtssicherheit, heißt es bei der Stadt Heilbronn. Wer in diesem Bereich mit einer Waffe erwischt wird, dem drohen hohe Geldbußen. Laut Stadtverwaltung können diese bis zu 10.000 Euro betragen. Im Zusammenhang mit dem Weindorf soll auch unter anderem über Taschenkontrollen bei der Großveranstaltung diskutiert werden, so die Stadt.
Kommentare (4)
Die Kommentarfunktion zu dieser Seite wurde geschlossen.
Utopisch. Was ist nur aus unserem Heimatland geworden... als ob ein Messerverbot solche Typen davon abhält. Es ist nur noch lächerlich. Ursachen statt Symptome behandeln wäre sinnvoller aber passt wohl nicht in das Weltbild der Herrschenden.
Weil sich Kriminelle ja auch an Verbote halten. Es ist einfach nur noch lächerlich und traurig.
Frage: Wenn es einem egal ist, dass man für x-fachen Mord in den Knast geht stört es ihn dann dass er ein Bußgeld zahlen muss wenn er davor mit dem Messer erwischt wird? Was er nicht wird, denn wer soll das kontrollieren. Nicht die Messer sind das Problem...
Einen Islamisten kümmert es wenig, dass immer mehr Orte zu „Messerverbotszonen“ ernannt werden. Solingen steht in Zukunft als Kürzel für die Betäubungspolitik des polit-medialen Komplexes. Nach jedem Anschlag auf das Leben von Bürgern soll Betroffenheitsinszenierung die eigene Verantwortung für den Nährboden der Gewalt wegschweigen.