Begriffe finden, die nicht nur männlich sind, das Nennen beider Geschlechter, Sternchen oder Doppelpunkt, das Binnen-I - die Möglichkeiten sind vielfältig. "Sprache darf nicht diskriminieren", heißt es in der neuen Handreichung der Diözese Rottenburg-Stuttgart "Gendersensible Sprache". Sie enthält Beispiele, Tipps und Empfehlungen und will so zu mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache beitragen, sagte Diözesensprecher Thomas Brandl dem SWR Studio Heilbronn.
Gemeindereferentin aus Widdern kritisiert binäres Geschlechtermodell
Regina Nagel, Gemeindereferentin aus Widdern (Kreis Heilbronn), geht das Engagement ihres Arbeitgebers allerdings noch nicht weit genug. Sie begrüßt die Broschüre, kritisiert aber das binäre Geschlechtermodell darin.
Das Thema treibt Regina Nagel schon lange um. Sie ist Autorin, schreibt Bücher und ist Chefredakteurin einer kirchlichen Zeitschrift. Ihr ist wichtig, dass sich wirklich alle Menschen in einem Text wiederfinden, beispielsweise auch transsexuelle.
Diözese: "Wir sind noch am Lernen"
Die katholische Autorin will ein Umdenken – auch in ihrer Kirche. Stellt Fragen nach dem Warum und Wann? Fragen, die auch die Diözese erst einmal lernen muss zu beantworten, so Diözesansprecher Brandl. Die Broschüre sei ein erster Schritt, sagt er und betont, dass man erstmals vor zwei Monaten sogar eine Stelle für die Seelsorge von queeren Menschen eingerichtet habe. "Wir sind da auch noch am Lernen. Die Broschüre ist der erste Schritt. Möglich, dass es in einem Jahr eine Neuauflage mit veränderten Schwerpunkten gibt", sagte Brandl.