Mulfinger Ventilatorenhersteller mit Standortsicherung

Wegen Überstunden: Beschäftigte klagen gegen ebm-papst

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Mehrere Beschäftigte des Mulfinger Ventilatorenherstellers ebm-papst klagen vor Gericht gegen ihren Arbeitgeber. Grund sind unvergütete Überstunden.

208 Beschäftigte des Unternehmens ebm-papst fordern vor dem Arbeitsgericht Crailsheim (Kreis Schwäbisch Hall) Geld. Es geht um anderthalb Stunden Mehrarbeit pro Woche - Arbeitszeit, die nicht vergütet wurde. Um den Standort Mulfingen (Hohenlohekreis) zu sichern und betriebsbedingte Kündigungen auszuschließen, gibt es zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat seit 20 Jahren eine Vereinbarung. Im Rahmen dieses "Bündnisses für Arbeit" leisteten die Mitarbeitenden anderthalb Stunden Mehrarbeit wöchentlich. Jetzt fordern 208 Beschäftigte der rund 4.000 Mitarbeitenden in Mulfingen vor dem Arbeitsgericht Geld für diese Arbeitszeit.

Vereinbarung zur Mehrarbeit auf dem Prüfstand

Das Unternehmen findet das "sehr bedauerlich", teilte ein Sprecher auf SWR-Anfrage mit. Der Großteil der Mitarbeitenden bewerte das getroffene Bündnis als fair. Alle drei Jahre komme die Vereinbarung zudem auf den Prüfstand. Neben Standortsicherung garantiere das Bündnis "für Arbeit Sonderzahlungen und Zuwendungen wie beispielsweise Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Jahresprämien, Fahrgeldzulage, Kantinen- und Werksbuszuschüsse", heißt es. Auszubildende und Studierende würden zudem eine Übernahmegarantie erhalten.

Derzeit, so ebm-papst, finden Gespräche zur Neufassung des Bündnisses statt. Der Betriebsrat hat auf eine Anfrage noch nicht geantwortet.

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SWR