Angesichts stark steigender Kosten für Tierarzt-Leistungen ab Mitte November fürchten die Tierheime in der Region, dass viele Halter ihre Tiere abgeben. Das ergab eine SWR-Umfrage.
Neue Gebührenordnung für Tierärzte lässt Kosten steigen
In rund vier Wochen gilt die neue Gebührenordnung für Tierärzte. Dann steigen die Kosten beim Tierarztbesuch - egal ob Impfung oder Vorsorgeuntersuchung - um durchschnittlich 20 bis 30 Prozent, teilweise sogar um bis zu 75 Prozent. Viele Tierhalter kämen langsam an ihre Grenzen, schließlich sei auch das Futter durch die Inflation teurer geworden, heißt es beispielsweise seitens des Tierheims in Friedrichshafen.
Tierheim Friedrichshafen rechnet mit Rückgabe kranker Tiere
Die Leiterin des Tierheims Friedrichshafen rechnet deshalb damit, dass in den kommenden Wochen mehr Tiere aufgenommen werden müssen. Sie glaubt, dass vor allem ältere und kranke Tiere ins Tierheim gebracht werden. Dabei haben viele Heime kaum noch Kapazitäten. Haustiere, die während der Corona-Pandemie angeschafft und inzwischen wieder abgegeben wurden, dazu machen ihnen Personal- und Geldmangel zu schaffen. Und auch Landwirte machen sich Sorgen.
Ansturm auf Tierarztpraxen?
Der Präsident der Landestierärztekammer, Thomas Steidl, hält es für möglich, dass in den nächsten Wochen vermehrt Haustier-Besitzer für Prophylaxe-Checks oder Impfungen in die Praxen kommen, bevor es teurer wird. Aktuell zeichne sich dieser Trend aber noch nicht ab, so der Eindruck einer Tierklinik in Ravensburg.