Der Maiswurzelbohrer zählt weltweit zu den wirtschaftlich bedeutendsten Maisschädlingen. Er breitet sich in einigen Kantonen der Ostschweiz immer weiter aus. Auf Grund des Schädlings muss dort der Maisanbau eingeschränkt werden. Auch im angrenzenden Kreis Konstanz ist der Schädling auf dem Vormarsch.
Im Kreis Konstanz - sowie in ganz Baden-Württemberg - wird die Ausbreitung des Maiswurzelbohrers intensiv überwacht, heißt es auf SWR-Anfrage vom Konstanzer Landwirtschaftsamt. In den vergangenen Jahren sind die Fangzahlen im Kreis Konstanz in den insgesamt 30 Fallen kontinuierlich gestiegen. Wurden 2017 kreisweit nur drei Käfer gefangen, waren es in diesem Jahr bereits über 7.000. Der Schädling könnte in den nächsten Jahren zu einem ernsten Problem werden, sagt Oliver Bumann vom Landwirtschaftsamt Kreis Konstanz.
Bisher gibt es laut Landwirtschaftsamt Konstanz aber keine systematische Erhebung über die Anzahl betroffener Landwirtinnen und Landwirte und keine systematische Abschätzung des wirtschaftlichen Schadens durch den Maiswurzelbohrer im Landkreis. Im Kreis Konstanz wird auf circa 5.650 Hektar Mais angebaut.
Maisanbau in der Ostschweiz muss weiter eingeschränkt werden
In der Ostschweiz breitet sich der Maiswurzelbohrer immer weiter aus. Etlichen Landwirten wurde verboten, im kommenden Jahr erneut Mais auf ihren Feldern anzupflanzen, um so den Schädling einzudämmen. Denn an 26 Standorten wurden in den Kantonen St. Gallen, Thurgau, Appenzell-Ausserrhoden und Schwyz Fallen aufgestellt, teilte der Kanton St. Gallen mit. In 19 davon konnte der Maiswurzelbohrer nachgewiesen werden. Weil der Käfer großes Schadenspotenzial hat, darf in den entsprechenden Gebieten im kommenden Jahr kein Mais angebaut werden.
Maiswurzelbohrer seit zehn Jahren in Baden-Württemberg
Laut Landratsamt Konstanz wurden vor über zehn Jahren in Baden-Württemberg die ersten Maiswurzelbohrer in Lockstofffallen gefangen. In einigen Landkreisen ist der Schädling bereits mehr verbreitet als im Kreis Konstanz. So gilt zum Beispiel auf vielen Flächen im Oberrheingraben, von Lörrach bis Rastatt, bereits auf unbestimmte Zeit die Vorgabe maximal zwei Jahre hintereinander Mais anzubauen. Diese Vorgabe wird in den entsprechenden Regionen per Allgemeinverfügung umgesetzt. Im Landkreis Konstanz war diese Maßnahme bisher nicht nötig, heißt es.
So geht der Maiswurzelbohrer vor
Der Maiswurzelbohrer legt im Herbst seine Eier in bestehende oder bereits abgeerntete Maisfelder. Die Larven schlüpfen im nächsten Jahr und fressen dann die Wurzeln der Maispflanze. Befallene Maispflanzen lassen sich leicht aus der Erde ziehen. Bei starkem Befall können die Pflanzen auch umkippen. Die Stängel der Maispflanze bekommen in der Folge eine typische gebogene Form, den sogenannten Gänsehals.
Durch eine Veränderung der Fruchtfolge, also der zeitlichen Abfolge beim Anbau verschiedener Pflanzen auf einem Feld, kann der Schädling erfolgreich bekämpft werden. Geeignete Insektizide sind derzeit in Deutschland nicht zugelassen und eine Zulassung ist laut Landratsamt Konstanz in der nächsten Zeit auch nicht zu erwarten. Eine Übersicht über die Fallenstandorte und Fangzahlen in Baden-Württemberg finden Sie hier.