Eine Hebamme tastet den Bauch einer schwangeren Frau ab. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/Jan Woitas (Symbolbild))

Land investiert 50.000 Euro

Klinikum Biberach bekommt Hebammenkreißsaal

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Im Biberacher Krankenhaus können werdende Mütter ihren Nachwuchs künftig auch in einem sogenannten Hebammenkreißsaal zur Welt bringen. Das Land fördert das neue Angebot.

Das Gesundheitsministerium investiert knapp 50.000 Euro in einen neuen Hebammenkreißsaal am Sana Klinikum im Biberach. Das Angebot gibt es landesweit bereits in einigen Krankenhäusern. In Biberach soll der neue Hebammenkreißsaal seine Arbeit im April aufnehmen.

Der Hebammenkreißsaal in Biberach soll einer von sieben neuen Hebammenkreißsälen in Baden-Württemberg werden. Unter anderem in Ulm, Göppingen und in Freiburg sind weitere Kreißsäle geplant. Das Konzept sieht vor, dass Hebammen Geburten eigenständig betreuen. Voraussetzungen sind unter anderem, dass die werdende Mutter gesund ist und die Geburt vorab als unproblematisch eingeschätzt wird. Schwangere können sich beim Biberacher Klinikum beraten lassen, welche Geburtsbegleitung sinnvoller für sie ist.

Hebammenkreißsäle sollen Angebot in der Geburtshilfe erweitern

Die neuen Hebammenkreißsäle sollen ärztlich geleitete Kreißsäle nicht ersetzen, sondern ein zusätzliches Angebot schaffen, heißt es vom Gesundheitsministerium. "Hebammenkreißsäle bieten die Möglichkeit einer interventionsarmen Geburt, während zugleich eine medizinische Betreuung im Hintergrund vorhanden ist", so Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne). Die Selbstbestimmung und Wahlfreiheit der Frauen stünde dabei im Vordergrund.

Die Fördergelder des Landes werden vor allem in die Fortbildung der Hebammen sowie in die Organisation des Projekts investiert, so das Gesundheitsministerium.

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