Der Ausbruch des Vesuv verschüttete 79 n. Chr. die gesamte antike Stadt Pompeji. Der Vulkan ist weiterhin aktiv, zuletzt brach er 1944 aus. (Foto: SWR, Michael Stang)

Gabriel Zuchtriegel: Was hat die Antike mit uns zu tun?

Oberschwabe schreibt Buch über das Leben Pompeji

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Thea Thomiczek
SWR-Redakteurin Thea Thomiczek Autorin Bild (Foto: SWR, Leander Bauer)
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H. Eichenhofer

Der 42-jährige Archäologe Gabriel Zuchtriegel aus Wilhelmsdorf (Kreis Ravensburg) ist seit zwei Jahren Direktor der Welterbestätte Pompeji in Italien. In seinem neuen Buch spannt er einen Bogen von der Antike bis heute.

Der Archäologe Gabriel Zuchtriegel aus Wilhelmsdorf bei Ravensburg leitet seit 2021 die einzigartige Welterbestätte Pompeji in Italien. Pompeji, die antike Stadt am Fuße des Vesuvs, ist eine weltbekannte Ausgrabungsstätte. Im Jahr 79 nach Christus brach der Vulkan Vesuv aus und begrub die Stadt unter einer meterdicken Stein- und Ascheschicht. Ab dem 18. Jahrhundert begannen die Ausgrabungen. In seinem kürzlich erschienenen Buch, das es bereits in die Bestsellerlisten geschafft hat, zieht Zuchtriegel auch eine Verbindung vom antiken Pompeji in unsere Gegenwart.
Wie er zur Archäologie kam und welche Bereiche der Welterbestätte Pompeji ihn besonders faszinieren, erzählt Gabriel Zuchtriegel im ersten Teil des Gesprächs mit SWR Moderatorin Thea Thomiczek.

Für einen Lehrauftrag wollte Gabriel Zuchtriegel zwei Jahre in Italien bleiben, als er vor über 10 Jahren mit seiner jungen Familie nach Italien zog. Doch danach kehrte er nicht nach Deutschland zurück. Es folgte eine Leitungsstelle am Archäologischen Park Paestum und Velia bei Neapel. Vor zwei Jahren schloss sich die jetzige Anstellung als Direktor der wohl bekanntesten Ausgrabungsstätte der Welt, die UNESCO Welterbestätte Pompeji an.

Pompeji - weltbekannte Ausgrabungsstätte

In seinem Buch "Vom Zauber des Untergangs. Was Pompeji über uns erzählt" beschreibt Gabriel Zuchtriegel, was archäologische Ausgrabungen noch heute mit uns zu tun haben. Man erfährt darin einiges über den Zustand der Restaurierungen, über neue Forschungsergebnisse und er schlägt immer wieder eine Brücke vom antiken Pompeji in unsere Gegenwart. Auch weltanschauliche Fragen wirft der 42-jährige Autor in dem über 230 Seiten dicken Buch auf.
SWR Moderatorin Thea Thomiczek hat den Archäologen im zweiten Teil des Gesprächs als erstes gefragt, ob wir Grund haben zu meinen, dass unsere Zeit besser sei als die der Antike.

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