Energieautarkes Wasserstoffhaus (Foto: SWR)

50 Jahre altes Elternhaus aufwendig saniert

Energieautarkes Wasserstoffhaus bei Isny

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Das Wasserstoffhaus im Isnyer Ortsteil Neutrauchburg war ein gewöhnliches Einfamilienhaus. Andreas Schulz hätte sein Elternhaus abreißen können. Doch er entschied sich für eine energetische Sanierung.

Das über 50 Jahre alte Einfamilienhaus von Andreas Schulz in einer Wohnsiedlung in Neutrauchburg bei Isny (Kreis Ravensburg) war renovierungsbedürftig. Statt es ganz abzureißen, hat sich Schulz für ein nahezu energieautarkes Renovierungskonzept entschieden. Und das, obwohl damals die derzeitige Energiekriese noch nicht abzusehen war. Das optisch etwas gewöhnungsbedürftige Haus von Andreas Schulz ist das erste seiner Art im Allgäu und deutschlandweit das 13. energieautarke Wasserstoffhaus.

 

500.000 Euro hat Andreas Schulz in sein Haus in Neutrauchburg investiert. Geld, das sich bisher noch nicht rechnet. Trotzdem hat der Rentner die Investition nicht bereut:

"Ich finde es toll, dass ich das Haus, bei dem ich als 14-Jähriger beim Bau mit dabei war, jetzt bewohnen kann und dass ich da auch meinen Lebensabend verbringen kann."

Das Wichtigste sei es zunächst gewesen, das Haus von außen gut zu dämmen, damit die Wärme später auch im Haus bleibt. Andreas Schulz hat sich für die Umgestaltung von Passivhaus-Experte Dieter Herz beraten lassen. Mithilfe von modernen technischen Möglichkeiten wie Solebohrung, Wärmepumpe oder Pufferspeicher hat der Experte das Haus für Wasserstofftechnik vorbereitet.

Sonniges Isny

Von außen wurde das Haus nahezu komplett mit Solarzellen bestückt. In einem normalen Jahr lieferten die Solarmodule seines Hauses etwa 32.000 Kilowattstunden. Dieser hohe Wert komme dadurch zustande, dass Isny einer der sonnenreichsten Orte Deutschlands sei, sagt Schulz. Laut Experten könne man bei einem Haus dieser Größe im Durchschnitt nur etwa mit 9.000 Kilowattstunden rechnen.

Die Nachbarschaft musste sich wohl erst an das neue Aussehen des Hauses gewöhnen. Ein Haus, das sich selbst mit Energie versorgt und bei dem so gut wie keine Nebenkosten anfallen, das fanden aber alle gut.

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