Blumenzwiebeln, Handschuhe und Werkzeug zum Pflanzen liegen auf einem Tisch: Im Herbst ist im Garten Zeit, die Blumen für das Frühjahr zu setzen. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose)

Im Herbst Blumenzwiebeln pflanzen für einen bunten Garten

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Volker Kugel
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Kleine Blumenzwiebeln für Schneeglöckchen und Winterlinge, große für Hyazinthen, Narzissen und Tulpen: Im Herbst ist Zeit zum Pflanzen. SWR4 Gartenexperte Volker Kugel verrät, was beim Kauf und Einpflanzen im Garten zu beachten ist.

Warum Blumenzwiebeln im Herbst pflanzen?

Tulpen, Narzissen, Hyazinthen, Schneeglöckchen, Anemonen, aber auch der Zierlauch und viele andere Pflanzen vermehren sich über Zwiebeln.

All diese klassischen Frühlingsblüher müssen idealerweise von jetzt an bis Mitte Oktober in den Boden, damit sie vor dem Winter noch genügend Wurzeln bilden können. Das Stecken der Zwiebeln ist also eines der Dinge, die im September im Garten zu tun sind. Ebenfalls im Herbst sollte man Bäume pflanzen. Die Hainbuche ist eine robuste Pflanze, die auch mit Trockenheit klar kommt und als Hecke schön in Form geschnitten werden kann. Sie wird als Kugel oder Würfel zum Hingucker im Garten.

Eine blaue Hyazinthe im Garten: Wer im Frühling Blumen und Pracht haben wil, der muss im Herbst Zwiebeln pflanzen. (Foto: Colourbox)

Warum brauchen Blumenzwiebeln im Garten Frost?

Ein wichtiger Aspekt, warum man bereits im Herbst die Zwiebeln steckt, ist der Kältereiz. Diesen brauchen Zwiebelblumen, um im nächsten Jahr die bereits in der Pflanze angelegte Blüte zu entfalten. Die Zwiebeln "spüren" Winter und Frost – und sie "wissen", dass es danach wärmer wird. Dann können sie wachsen und blühen.

Tulpen im Garten: Die Zwiebeln der Blume werden im Herbst gepflanzt. (Foto: SWR, Sarah Beschorner, SWR)

Dieser Kältereiz ist übrigens der Grund, warum rund ums Mittelmeer keine Tulpen, Hyazinthen oder Osterglocken im Freien gedeihen: Die Winter sind dort nicht kalt genug.

Worauf beim Einkaufen von Zwiebeln für den Garten achten?

Man erntet, was man sät – das gilt gerade beim Blumenbeet fürs nächste Frühjahr. Die Zwiebeln für viele beliebte Frühblüher könne schon im Vorjahr gesteckt werden.

  • Wer gute Qualität bei den Blumenzwiebeln kauft, hat schon viel für die Blütenpracht im Frühling getan. Die Zwiebeln - egal ob sie ganz klein sind wie beim Blausternchen oder riesig wie beim Zierlauch – sollten sich fest und prall anfühlen. Fühlen sie sich weich oder gar trocken an, lassen Sie diese lieber liegen. So können Sie Fehlkäufe vermeiden.
  • Wenn Sie die Zwiebeln eingekauft haben, bringen Sie diese möglichst zügig in die Erde. Für ein paar Tage kann man sie kühl, dunkel und trocken zwischenlagern. Aber nicht zu lange warten!


  • Bei den Tulpenzwiebeln sollten Sie darauf achten, dass kein blauer Schimmel auf den Zwiebeln haftet. Denn diese Schadpilze können dazu führen, dass im Frühjahr keine Blüten gebildet werden.

Was ist der richtige Standort für die Zwiebeln im Garten?

Frühlingsblüher wollen richtig gesetzt und gepflegt werden. Die meisten der Zwiebel-Frühlingsblüher mögen einen sonnigen Standort und einen lockeren Boden möglichst ohne Staunässe. Wenn der Boden sehr lehmig und eher undurchlässig ist, sollten Sie am Grund des Pflanzloches eine etwa fünf Zentimeter hohe Drainage aus Sand einbringen.

Eine Gärtnerin steckt Blumenzwiebeln in ein Beet: Im Herbst ist es an der Zeit, die Blumen für das Frühjahr zu setzen. (Foto: Colourbox)

Der Pflanzabstand bei größeren Zwiebeln sollte etwa bei zehn Zentimetern liegen, bei den ganz kleinen Zwiebeln bei drei bis fünf Zentimetern.

Wie pflanzen Sie Blumenzwiebeln richtig?

Für die Pflanztiefe der Zwiebeln gibt es eine klare Faustregel: Kleine Zwiebeln der Schneeglöckchen, Anemonen oder Winterlinge werden so tief gepflanzt, dass sie mit der doppelten Höhe der Zwiebel mit Erde bedeckt sind:

  • Wenn das Zwiebelchen etwa einen Zentimeter groß ist, wird es mit etwa zwei Zentimetern lockerer Erde bedeckt. Bei Trockenheit muss gut angegossen werden.
  • Größere Zwiebeln der Tulpen, Narzissen und Hyazinthen werden entsprechend höher mit Erde bedeckt. Da darf es dann mal das Zweieinhalb- bis Dreifache der Zwiebelgröße sein.
Blumenzwiebeln auf der Erde mit Schaufel: Die Zwiebeln sind im Garten so zu pflanzen, dass sie die richtige Pflanztiefe haben. (Foto: Getty Images, Thinkstock -)

Noch ein Hinweis, der manchen vielleicht überflüssig erscheint, aber wichtig ist, weil immer wieder Fehler gemacht werden: Bitte achten Sie bei allen Zwiebelblumen darauf, dass die Spitzen der Zwiebeln nach oben zeigen und die Wurzelansätze nach unten!

Welche Blumenzwiebeln verwildern?

Probieren Sie doch mal, Zwiebelblüher auszuwildern – also so zu pflanzen, dass sie mit der Zeit stabile natürliche Bestände bilden und jedes Jahr aufs Neue wiederkommen. Das klappt ganz gut mit Arten, die im Mischwald zuhause sind – wie Anemonen, Blausternchen oder Winterlingen.

Krokusse sind Frühlingsboten (Foto: IMAGO, IMAGO / Rene Traut)
Krokusse (Crocus tommasinianus): Die Elfen-Krokusse säen sich leicht aus, vertragen gut Trockenheit und werden so recht schnell zu einem wahren Teppich. Sehr schön auch mit Schneeglöckchen in größere Tuffs zu pflanzen! Bild in Detailansicht öffnen
Blaustern (Foto: Colourbox, Eugene Sergeev)
Blaustern (Scilla bifolia oder Scilla sibirica): Die hängenden Blütensterchen leuchten ab März am Fuße von Bäumen und im Rasen. Besonders auf schweren Böden breiten sie sich gerne aus und bilden nach ein paar Jahren eine magisch-schöne Scilla-Wiese. Bild in Detailansicht öffnen
Weinbergtulpe (Foto: Regine Burdinski)
Weinbergtulpe (Tulipa sylvestris): Im April öffnet diese Wildtulpen-Art ihre gelben Blüten. An einem sehr sonnigen, trockenen Standort fühlt sie sich am wohlsten und verbreitet sich dann sehr bereitwillig! Bild in Detailansicht öffnen
Eine Biene fliegt neben Schneestolz (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / dpa)
Die Sternhyazinthe (Chionodoxa forbesii): Sie wird auch Schneeglanz oder Schneestolz genannt. Die Sternhyazinthe wird etwas größer als die anderen Frühblüher und bildet gerne Tuffs in der Sonne oder im hellen Schatten. Bild in Detailansicht öffnen
Wetter-Anemone (Foto: Antje Neufing)
Anemone blanda (Anemone): Die Balkan-Anemone liebt sonnige oder halbschattige Plätze im Garten, auf denen sie sich ungestört versamen kann. Schnell bilden sich dichte Blütenteppiche, die ab März gerne in Kombination mit gelben Schlüsselblumen um die Wette blühen. Bild in Detailansicht öffnen

Diese kleinen Zwiebelchen pflanzen Sie in Gruppen von 15 bis 20 Stück vor Sträuchern, die das Laub abwerfen – wie Felsenbirnen, Hartriegel oder Schneeball. So können sehr früh im Jahr, noch vor dem Laubaustrieb der Sträucher, herrliche Blütenteppiche entstehen, bevor später dann die Sträucher den Zwiebelblühern das Licht streitig machen.

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