25.10.1962

Gefahr für Berlin? Willy Brandt und Konrad Adenauer | Kuba-Krise (5)

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Gábor Paál
Gábor Paál (Foto: SWR, Oliver Reuther)

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Berlin im Zentrum des Ost-West-Konflikts

Die Kuba-Krise warf auch die Frage auf: Was passiert mit Berlin? Willy Brandt hat gute Gründe, sich damit zu befassen, denn bevor die Sowjetunion auf Kuba anfing, Mittelstreckenraketen zu stationieren, stand immer wieder der Status von Berlin im Zentrum des Ost-West-Konflikts.

Bau der Berliner Mauer 1961

Der sowjetische Staatschef Nikita Chruschtschow hatte vergeblich versucht, der Stadt den Viermächte-Status zu entziehen und Berlin in eine vom Westen unabhängige, entmilitarisierte Stadt zu verwandeln – die freilich von der DDR umgeben gewesen wäre. Als sich der Westen trotz Drohungen nicht darauf einließ, wurde 1961 die Mauer gebaut.

Berlin in der Kuba-Krise zwischen Washington und Moskau

Kein Wunder also, dass viele Sorgen hatten, dass Berlin auch in der Kuba-Krise erneut zur Verhandlungsmasse zwischen Washington und Moskau werden könnte.

Darauf bezieht sich die Rede des Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt vor dem Berliner Abgeordnetenhaus am 25. Oktober 1962.

Am 26. Oktober 1962 gibt auch Bundeskanzler Konrad Adenauer eine Erklärung ab.

Hintergrund und Einordnung

Geschichte Die Kuba-Krise 1962 – Als der Kalte Krieg fast zum Atomkrieg wurde

Vor 60 Jahren stand die Welt vor einer nuklearen Katastrophe. Die Lage ähnelt aktuell der im Ukraine-Krieg. Nur Putin zeigt nicht die gleiche Einsicht wie einst Chruschtschow.

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Kuba-Krise in historischen Aufnahmen

22.10.1962 John F. Kennedy kündigt Seeblockade Kubas an

22.10.1962 | Schon im Sommer 1962 bekamen die USA Nachrichten darüber, dass die Sowjetunion angefangen hat, Militär und Raketen auf Kuba zu stationieren. Mitte Oktober verdichteten sie sich.
Aufklärungsflugzeuge bestätigen US-Präsident John F. Kennedy, dass die Sowjetunion dabei ist, Startrampen für atomare Mittelstreckenraketen auf Kuba zu errichten. In den kommenden Tagen berät er sich intern mit seinem Stab. Mehrere Optionen werden diskutiert: Kuba aus der Luft angreifen? Eine Invasion planen? Verteidigungsminister Robert McNamara schlägt eine Seeblockade vor.
Wie brisant die Lage ist, bleibt der Öffentlichkeit verborgen, die Beratungen finden vertraulich statt. Selbst beim Treffen mit dem sowjetischen Außenminister Andrei Gromyko am 18. Oktober 1962 lässt Kennedy nicht durchblicken, was er weiß. Die Situation spitzt sich also eine Woche lang unbemerkt zu, bis Kennedy schließlich am 22. Oktober 1962 eine Rundfunkansprache ankündigt. Um 19 Uhr Washingtoner Zeit informiert er die US-Bürger über die Lage und die bevorstehende Seeblockade. Wir hören zunächst die Originalrede Kennedys, dann, etwa ab Minute 20, die Übersetzung, die der Sender RIAS Berlin am 23. Oktober 1962 ausgestrahlt hat.
Wortlaut der Kennedy-Rede: https://microsites.jfklibrary.org/cmc/oct22/doc5.html

Kalter Krieg

Archivradio-Gespräch Der Mauerbau 1961 – Eskalation im Kalten Krieg

Um Mitternacht wird die Sektorengrenze abgeriegelt. Reporter berichten schon in den frühen Morgenstunden von den Bauarbeiten. Zu hören: Aufnahmen aus Ost und West – eingeordnet vom Historiker Dr. Stefan Wolle.

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Archivradio-Gespräch Die SPIEGEL-Affäre 1962 – Meilenstein für die Pressefreiheit

Spiegel-Chef Augstein wird verhaftet, weil Verteidigungsminister Strauß ein Artikel nicht passt. So wird es meist erzählt. Doch die Wahrheit ist komplizierter. Und der BND mischte auch mit.

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