15. bis 22.7.2021

Flutkatastrophe im Ahrtal – SWR3-Reportagen der ersten Woche

Stand
AUTOR/IN
SWR2 Archivradio
MODERATOR/IN
Gábor Paál
Gábor Paál (Foto: SWR, Oliver Reuther)

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Jahrhunderthochwasser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen

Juli 2021: Allein im Ahrtal in und am Rand der Eifel sterben 133 Menschen. Die Katastrophe kündigte sich schon am Montag, den 12. Juli 2021, an, als der Deutsche Wetterdienst vor Überflutungen warnte. Allerdings bleiben die Warnungen diffus. Zwischenzeitlich nimmt der Wetterdienst seine Niederschlagsprognose auch etwas zurück. Doch am 14. Juli abends steigt der Pegel in Altenahr so stark an, dass bereits der Strom ausfällt.

Tote, Vermisste, zerstörte Häuser, Schlamm und Müll

Am 15. Juli hat es zwar aufgehört zu regnen. Doch die Pegel steigen weiter und das Ausmaß der Katastrophe beginnt sich abzuzeichnen. In Ahrweiler ist auch SWR3-Reporter Gregor Glöckner aufgewachsen. Als ihn die Nachrichten erreichen, fährt er sofort in seine Heimat zu seiner Familie, schildert aber auch im Programm seine Eindrücke. Er bleibt im Haus seiner Eltern. Zwei Tage später, am 17. Juli, schildert er, wie sich die Situation inzwischen entwickelt hat.

Täglich berichten die Radiowellen über die Flutkatastrophe, in SWR3 ist sie von Beginn an täglich Thema in der Morningshow.

Es ist der 20. Juli 2021, der Montag nach der Flut. In Bad Neuenahr-Ahrweiler sind die Straßen, die noch existieren, weitestgehend unpassierbar. Überall ist Schlamm, angeschwemmter Müll und das, was die Menschen aus ihren zerstörten Häusern vor die Tür werfen.

Zwischen all den Trümmern suchen Helfertrupps nach Überlebenden. Auch in einer Tiefgarage. Mit Anglerhosen waten sie durch hüfthohes Wasser. Und das nach vier Tagen Dauereinsatz der Hochleistungspumpen.

Tag 7 nach der Katastrophe: Shuttle-Service für Hilfswillige

An den ersten Tagen und dem Wochenende sind so viele freiwillige Helfer aus der gesamten Republik gekommen, dass die Einsatz- und Rettungskräfte sie nicht zielführend im Katastrophengebiet verteilen konnten. Sie haben sie oft wieder weggeschickt, damit sie nicht im Weg stehen. Aus dem Nichts organisieren deshalb zwei Ahrweiler Unternehmer einen Shuttle-Service. Der bringt Hilfswillige gezielt dahin, wo sie helfen können. Darüber berichtet Steffi Lingscheidt am Dienstag dem 21. Juli – Tag 7 der Katastrophe.

Tag 8: provisorische Kinderbetreuung dank Nachbarschaftshilfe

Mittwoch, 22. Juli 2021: Weiter herrscht Ausnahmezustand. Die Supermärkte und Tankstellen in der näheren Umgebung sind noch immer geschlossen. Aber trotz des verehrenden Ausmaßes sind nicht alle Häuser betroffen. Zwei junge Familien aus Heimersheim blieben verschont. Während die Männer ihren Nachbarn helfen, bauen die jungen Erzieherinnen und Mütter, in Absprache mit der Kreisverwaltung, eine Kinder-Not-Unterkunft auf. Hier können Kinder die Katastrophe spielend verarbeiten.

Totalschaden bei 95 Prozent der Winzer

Direkt Montags nach der verheerenden Flut kommen immer mehr professionelle Helfer aus anderen Kreisen, um ihre Kollegen zu unterstützen. Ein Weinfassbauer prüft, wie viel Existenzgrundlage in den Weinkellern der Ahr-Winzer geblieben ist. Fast 95 Prozent der Winzer vermelden praktisch einen Totalschaden.

Rheinland-Pfalz

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