Hier finden Sie die Beiträge aus den SWR Kultur Literatursendungen an einem Ort: Die SWR Bestenliste und die SWR Kultur lesenswert Sendungen Feature, Magazin, Kritik und Gespräch. Mit Buchtipps, Diskussionen und Rezensionen zu aktuellen Sachbüchern und Neuigkeiten aus der Literatur.
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Katrin Seyfert – Lückenleben
Ein ehrlicher, kluger und emotionaler Erfahrungsbericht einer Mittfünfzigerin, die ihren Mann an Alzheimer verlor.
Eine Rezension von Brigitte Neumann -
Volker Braun – Fortwährender Versuch, mit Gewalten zu leben
Zu seinem 85. Geburtstag legt der Autor Volker Braun ein starkes Bändchen vor: „Fortwährender Versuch, mit Gewalten zu leben“.
Eine Rezension von Ina Beyer -
Alka Saraogi – Entwurzelt
In ihrem jüngsten Roman „Entwurzelt“ erzählt Alka Saraogi eindringlich vom Schicksal der geflohenen Bevölkerungsgruppe der Marwari in Kalkutta.
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Louise Glück: Marigold und Rose. Eine Erzählung
Das letzte Buch der 2023 gestorbenen Nobelpreisträgerin – und ihr erster Prosatext. Glück erzählt vom ersten Jahr eines Zwillings-Geschwisterpaares, und das aus Baby-Perspektive. Ein zutiefst humaner Text. In dem der Tod bereits mitgedacht wird.
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Elizabeth Strout: Am Meer
Der literarisch gepflegte Plauderton lullt ein, doch unter dem Druck der Corona-Pandemie wird ein eigentlich getrenntes Paar gezwungen, Bilanz zu ziehen. Das Private wird dabei immer mehr vom Politischen überlagert. Strout zeigt ein Land in Aufruhr.
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Didier Eribon: Eine Arbeiterin. Leben, Alter und Sterben
Rückkehr nach Reims, aber nur fast. Dreißig Kilometer nordwestlich von dort stirbt Didier Eribons Mutter in einem Altersheim. Dieser Tod ist der Ausgangspunkt für eine Rekonstruktion, die weit über das Persönliche hinausgeht.
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Julia Jost: Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht
Die Erzählerin von Julia Josts Debüt ist elf Jahre alt, versteckt sich unter einem Lastwagen und sieht sich die Welt von unten an. Die Eindrücke sind verknüpft mit Erinnerungsbögen. Ein Anti-Heimatroman, auf den neuesten Stand gebracht.
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SWR Bestenliste Mai mit Büchern von Louise Glück, Didier Eribon u.a.
Meike Feßmann, Julia Schröder und Christoph Schröder diskutierten vier auf der SWR Bestenliste im Mai verzeichneten Werke in der Stuttgarter Stadtbibliothek.
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Kafka-Kult – Das erstaunliche Nachleben des Franz K.
Kafka ist ein TikTok-Star mit über einer Milliarde Klicks, sein melancholisches Portrait prangt auf T-Shirts, Kaffeetassen und Krawatten. Kafkas Werk wird mittlerweile auf der ganzen Welt adaptiert, in allen Künsten. Nur wenige Autoren besitzen eine solche internationale Wirkung wie er.
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Nicola Kuhn – Der chinesische Paravent. Wie der Kolonialismus in deutsche Wohnzimmer kam
Trommel, Massai-Schild, Nilpferdpeitsche: Die Journalistin Nicola Kuhn stellt Artefakte vor, die sich heute als koloniales Erbe der Urgroßeltern in deutschen Wohnzimmern befinden. Und fragt nach den angemessenen Formen des Umgangs mit diesen Relikten einer verdrängten Vergangenheit.
dtv, 368 Seiten, 25 Euro
978-3423284035 -
Anna Enquist – Die Seilspringerin
Das richtige Leben zu leben, ist eine Kunst – und die Kunst mit dem Leben zu vereinbaren, eine zuweilen verstörende Aufgabe. Die niederländische Komponistin Alice Augustus wird bedrängt von ihren Erinnerungen und widerstreitenden Sehnsüchten. Davon weiß sie in Anna Enquists neuem Roman „Die Seiltänzerin“ ein Lied zu singen.
Aus dem Niederländischen von Hanni Ehlers
Luchterhand Verlag. 304 Seiten, 24 Euro
978-3630877228 -
Marina Münkler – Anbruch der Neuen Zeit – Das dramatische 16. Jahrhundert
Am 1. Januar des Jahres 1500 brach eines der dramatischsten Jahrhunderte der Menschheitsgeschichte an. Marina Münkler spürt in ihrem Epochenporträt des 16. Jahrhunderts den grundstürzenden Umwälzungen der Zeit nach.
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Louise Glück – Marigold und Rose
Die erste Erzählung der Lyrikerin und Nobelpreisträgerin Louise Glück, eine Kindergeschichte über sehr unterschiedliche Zwillinge und zugleich das Porträt einer werdenden Dichterin als Baby.
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Ein Tusch für Karl Kraus zum 150. Geburtstag und neue Bücher u. a. von Louise Glück und Abdulrazak Gurnah
Zwei Nobelpreisträger im lesenswert Magazin: Louise Glück und Abdulrazak Gurnah. Und: Daniel de Roulet, Sam Knight, Claire Keegan und ein Tusch zum 150. von Karl Kraus.
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Locken auf der Glatze drehen: zum 150. Geburtstag von Karl Kraus
Karl Kraus ist schwer auf einen Begriff zu bringen: Publizist, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker, Dramatiker, Sprach- und Medienkritiker. In jedem Fall aber war Kraus einer der wichtigsten Impulsgeber der Moderne.
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Abdulrazak Gurnah – Das versteinerte Herz
Ein berührender Coming-of Age-Roman des Literaturnobelpreisträgers. Auf der Insel Sansibar wächst der Junge Salim in den 70er Jahren auf und erlebt große Umbrüche zwischen Revolution und Gewalt.
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Sam Knight – Das Büro für Vorahnungen
Übernatürliches fasziniert. Von einer solchen Faszination erzählt der Journalist Sam Knight in seinem Buch „Das Büro für Vorahnungen“.
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Daniel de Roulet – Die rote Mütze
Die rote Mütze, die zum Symbol der Französischen Republik wurde, war ursprünglich die Kopfbedeckung von Schweizer Söldnern, die in den französischen Revolutionswirren Ende des 18. Jahrhunderts meuterten.
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Claire Keegan – Reichlich spät
Claire Keegans neues Buch „Reichlich spät“ hat gerade einmal 60 Seiten. Auf raffinierte Weise zeigt sie darin eine zum Scheitern verurteilte Beziehung.
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Zdena Salivarová – Ein Sommer in Prag
In „Ein Sommer in Prag“ erzählt Zdena Salivarová die leichtfüßige Geschichte einer jungen Sängerin im Prag der späten 50er Jahre. Auf eine Auslandstournee darf sie nicht mitfahren, doch trotz Intrigen, Bespitzelung und extremer Verluste bewahrt sie sich ihre Chuzpe und ihren Straßenwitz.
Übersetzt von Sophia Marzolff
Mitteldeutscher Verlag. 358 Seiten, 30 Euro
ISBN 978-3963118388 -
Guro Kulset Merakeras / Katrin Glatz Brubakk – Inside Moria. Europas Verrat an Moral und Menschlichkeit
Das Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos steht sinnbildlich für „Europas Verrat an Moral und Menschlichkeit“, so der Untertitel dieses Reports. Die deutsch-norwegische Kinderpsychologin Katrin Glatz Brubakk liefert Einblicke aus den Jahren 2015 bis 2023.
Aus dem Norwegischen von Daniela Stilzebach
Westend Verlag. 367 Seiten, 26 Euro
ISBN 978-3864894367 -
Angela Krauß – Das Weltgebäude muß errichtet werden. Man will ja irgendwo wohnen.
Die Schriftstellerin Angela Krauß lebt in einem ganz besonderen Haus in Leipzig. Davon erzählt sie in „Das Weltgebäude muß errichtet werden. Man will ja irgendwo wohnen.“. In ihrer Dichtung bringt sie das kleine Besondere mit dem großen Ganzen in Einklang. Ihre Prosa ist nichts weniger als die Suche nach dem Ort des Menschen im Universum. Diese Suche führt sie am eigenen Beispiel vor.
Suhrkamp Verlag, 112 Seiten, 20 Euro
ISBN 978-3518431184 -
Kant. Vom Aufbruch der Gedanken – Graphic Novel über den Philosophen der Aufklärung
Vor 300 Jahren wurde Immanuel Kant geboren. Viele seiner Ideen sind heute noch aktuell. Jörg Hülsmann erinnert mit seiner Graphic Novel an Kants Leben und Werk.
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Lutz Dursthoff – Nachruf aufs Paradies. Meine Frau, unsere russische Datscha und ich
Zusammen mit seiner Frau hat sich Lutz Dursthoff in seiner russischen Datscha ein kleines Paradies erschaffen. Über dieses Kleinod in der Provinz, die wilde Natur, die Eigenheiten der Nachbarn, wollte er ein Buch schreiben - doch dann kam alles anders. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine hat sich auch das Dorfleben verändert. Und so ist das Buch ein wehmütiger, aber trotziger Abgesang auf eine kleine, ländliche Idylle geworden. Der Krieg ist dort nicht zu sehen und zu hören, aber doch zu spüren.
Kiepenheuer & Witsch Verlag, 256 Seiten, 23 Euro
ISBN 978-3462006254 -
Vladimir Nabokov – Lolita
Kindesmissbrauch, geschickt getarnt als Liebesgeschichte, Vladimir Nabokovs zu lesen tut heute noch weh, lohnt sich aber, sagt Literaturredakteur Alexander Wasner. Denn am Ende entlarvt sich der Täter selbst.
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Bret Easton Ellis – American Psycho
Ein reicher Investmentbanker im Designeranzug brutalste Morde – aus Spaß, aus Langeweile. Mit Sicherheit ist American Psycho eines der kontroversesten Bücher der 90er Jahre, für Literaturredakteurin Anja Höfer ist es vor allem brillante Gesellschaftssatire.
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Salman Rushdie – Die satanischen Verse
Salman Rushdie wird bis heute verfolgt. Der Grund: sein Roman „Die satanischen Verse“ enthielt Anspielungen auf den islamischen Propheten Mohammed. Iranische Geistliche riefen dazu auf, Rushdie zu ermorden.
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Jahrhundertstimmen II 1945 - 2000. Deutsche Geschichte in über 400 Originalaufnahmen
Es ist der Abschluss eines Mammutprojekts. Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts in über 400 Originalaufnahmen: Wiederaufbau, deutsche Teilung, Annäherung, Wiedervereinigung, Wirtschaftswunder und neues Selbstbewusstsein in Sport und Kultur. Die Töne aus den Rundfunkarchiven werden kompetent eingeordnet und kommentiert. Wie lässt sich Geschichte vermitteln? Genau so.
Hans Sarkowicz (Hrsg.), Ulrich Herbert (Hrsg.), Michael Krüger (Hrsg.), Ines Geipel (Hrsg.), Christiane Collorio (Hrsg.)
Der Hörverlag, Hörbuch MP3-CD, 4 CDs, Laufzeit: ca. 40h, 65 Euro
ISBN 978-3-8445-4902-7 -
Naoise Dolan – Das glückliche Paar
Naoise Dolans Debütroman „Aufregende Zeiten“ war ein internationaler Erfolg. Jetzt versucht die 32-Jährige mit ihrem zweiten Buch daran anzuknüpfen. Ein Heiratsroman mit einem notorischen Lügner als Bräutigam und einer Braut, der der Durchblick fehlt.
Aus dem Englischen von Anke Caroline Burger
Rowohlt Verlag, 304 Seiten, 24 Euro
ISBN 978-3-498-00383-8 -
Maria Jose Ferrada – Der Plakatwächter
Ramón soll ein Cola-Plakat bewachen, Tag und Nacht. Weil der Job so sinnlos scheint, wie er schlecht bezahlt wird, zieht er gleich ganz auf das Gerüst. Zusammen mit seinem elfjährigen Neffen beobachtet er von oben die Hektik der Welt unten. Die kluge Geschichte eines ungewöhnlichen Helden.
Aus dem Spanischen von Peter Kultzen
Berenberg Verlag, 128 Seiten, 24 Euro
ISBN 978-3-949203-79-4