Treffen sich ein Mathematikprofessor, eine Pädagogin und ein Schreiner im Kloster. Das ist kein Beginn eines Witzes, es handelt sich um die kirchenmusikalische Ausbildung der Erzdiözese Freiburg. Insgesamt vier Ausbildungszweige werden hier angeboten: Kinderchorleitung, kirchenmusikalischer Unterricht an der Orgel, Chorleitung oder die sogenannte C-Ausbildung. Sebastian Kiefl hat sich die Ausbildung in St. Peter im Schwarzwald angesehen.
Bei der C-Ausbildung erlernen Interessierte das Orgelspielen, sowohl solistisch als auch die Gemeindebegleitung, Chor- und Ensembleleitung und auch die Musiktheorie kommt nicht zu kurz. Es ist der „Königsweg für nebenberufliche Kirchenmusiker Kirchenmusikerinnen.“, so der Bezirkskantor Johannes Götz.
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Thema Musik Der Thomaskantor Kurt Thomas zwischen Anpassung und Widerstand
Was der 20-jährige Kurt Thomas als A-cappella-Messe erdacht hatte, wies der Kirchenmusik einen schlüssigen Weg: zwischen Klängen, die jeder Kirchenbesucher verstand und den Dissonanzen der Moderne. Damit profilierte er sich auch als Chorleiter und wurde 1957 schließlich Thomaskantor in Leipzig. Kurt Thomas lebte allerdings auch mit der Zerreißprobe zweier Diktaturen: Mit dem SED-gesteuerten Leipziger Stadtrat überwarf er sich. 20 Jahre früher war er als Leiter des ersten Musischen Gymnasiums einer sechsjährigen Gratwanderung ausgesetzt zwischen Zugeständnissen an die NS-Diktatur und dem Versuch, braune Einflüsse auf die Erziehung abzuwehren.