Eigentlich dürften sich gerade jüngere Leute von der Neuen Musik schnell angesprochen fühlen, denn Direktheit, Kreativität und Experimentierfreude sind hier so wichtig wie in keinem anderen Genre. Jonah Ferdinand ist Schlagzeuger im Jungen Ensemble Neue Musik Rheinland-Pfalz / Saar. Welche Spieltechnik ihn besonders begeistert, erzählt er im Musikgespräch.
Ein Jugendorchester für Neue Musik
Das Jugend-Ensemble Neue Musik Rheinland-Pfalz / Saar, kurz JENM, ist ein Ensemble für junge Instrumentalistinnen und Instrumentalisten zwischen 15 und 21 Jahren, das sich ausschließlich der Musik der Gegenwart verschrieben hat. Eines der Mitglieder ist Jonah Ferdinand, 17 Jahre jung, und begeisterter Schlagzeuger.
Jonah besucht ein Musik-Gymnasium in Montabaur. Zum Ensemble gestoßen ist er dann dank seinem Musiklehrer. Der leitet das Ensemble und hat seinen Schüler gefragt, ob er mitmachen wolle. „Das war etwas, was ich noch nicht kannte“, erinnert sich der Schlagzeuger, „deshalb hat es mich sehr interessiert.“
Schlagzeuger sind in ihrer Kreativität sehr gefragt.
Warum begeistert ihn ausgerechnet die Neue Musik? „Es ist eine total faszinierende Epoche, ein total faszinierender Stil“, sagt Jonah. Er könne sich darin total kreativ ausleben.
Einmal habe er etwa zwei Klangschalen auf eine Pauke gelegt und beim Schlagen die Pauke mit dem Pedal bewegt. Dabei entstanden ganz verschiedene schwebende, verrückte Klänge. Gerne nutzt er auch die Crotales, eine Art kleiner Becken, die einen schrillen, hohen Klang erzeugen und in der Neuen Musik häufiger benutzt werden. Es sind viele Instrumente für viele Klangfarben. „Da wird der Bus immer schön voll“, scherzt der 17-Jährige.
Das Ausprobieren steht im Zentrum der Neuen Musik
Vielen gilt die Neue Musik als dissonant und schräg, als schwer zugänglich. Auch für Jonah waren der Unterricht und das Ensemble die ersten Berührungspunkte mit dem Genre. Im Ensemble gebe es auch immer wieder Diskussionen, ob Stücke noch schön oder überhaupt noch richtige Musik seien, erzählt der junge Schlagzeuger.
Was ihm aber besonders gut gefallen habe, dass sei die Möglichkeit, direkt auch mit den Menschen hinter den Werken in Kontakt zu kommen. Der Bezug zu einem Werk werde anders, wenn man tatsächlich in der Probe auch mal den Komponisten persönlich erleben könne.
Welchen Tipp Jonah hat, um den Zugang zur Neuen Musik zu finden: Man muss sein Instrument einfach ausprobieren. Darum gehe es nämlich bei der Neuen Musik, das Ausprobieren.
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