Musikgespräch

Die Dirigentin Martina Batič zu Gast beim SWR Vokalensemble

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AUTOR/IN
Eva Pobeschin

Die slowenische Dirigentin Martina Batič steht derzeit am Pult des SWR Vokalensembles. Eine kleine Konzerttournee findet am Samstag, 29. Juli in Stuttgart ihren Abschluss. In SWR2 spricht die Dirigentin über das „Elegie“ betitelte Konzertprogramm, das auch neue Werke von Toshio Hosokawa und Heinz Holliger bereithält. Sie sagt: „Musik und Kunst sind wunderbare Geschenke, die uns helfen, mit den Elegien unseres Lebens umzugehen.“ Das Konzert aus der Gaisburger Kirche wird im Live-Videostream ab 20 Uhr übertragen.

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Persönliche Erfahrung mit Trauer

Martina Batič gefällt der Name des Konzert, „Elegie“, da es sowohl eine Gedichtform aber auch ein emotionaler Zustand sein könne. Im Programm werden Dunkelheit, Traurigkeit aber auch Hoffnung und das Ewige Licht, „Lux Aeterna“ miteinander verbunden.

Die Musik helfe bei Traurigkeit, Verlust und Einsamkeit und schenke Hoffnung. Schon im Studium lernte Batič bei ihrem Professor: „Um ein Requiem oder eine Elegie zu dirigieren, musst du es wirklich fühlen.“ Die persönliche Erfahrung spielt eine sehr wichtige Rolle, so die Dirigentin.

In Kontakt mit den Komponisten

Im Konzertprogramm stehen zwei Stücke gegenüber, die sich von der Atmosphäre, den Farben und der Komposition her unterscheiden. Während Hosokawas Werk mit kurzen Wörtern, Vokalen und Silben Farben der Ewigkeit malt, zeichnet Holligers „Drei Madrigale“ ein Engelsbild mit sieben Frauenstimmen.

Für Batič sei es eine große Verantwortung, die Gedanken der Komponisten zu interpretieren, erzählt die Dirigentin, doch gleichzeitig sei sie froh, „dass beide noch leben und ich mich mit ihnen in Verbindung setzen kann, wenn etwas unklar ist oder ich Ideen teilen möchte.“ Platz für die eigene, persönliche Note bleibe trotzdem.

Livestream am 29.07. ab 20 Uhr

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