Es gibt in der deutschen Geschichtswissenschaft einen Trend: Sich die Kipppunkte der Vergangenheit hierzulande anzuschauen. Der neueste Versuch dazu kommt von der Münchner Historikerin Hedwig Richter.
In „Demokratie. Eine deutsche Affäre vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart“ betrachtet sie die Herkunft des Staatswesens von heute. Ihre Hauptthese: Demokratie misst sich an der körperlichen Selbstbestimmung einer Gesellschaft — und die wuchs seit dem 18.Jahrhundert auch im Deutschen Reich stetig an.
SWR2 Rezensent Rainer Volk findet diese Herleitung interessant, jedoch störe das Pathos und die fehlende regionale Tiefenschärfe des Buches.