Aufstieg und den Fall des früheren Nationalspielers

Tief gefallen: Neuer Podcast erzählt die Geschichte des Fußballers Mesut Özil

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INTERVIEW
Philine Sauvageot

Mesut Özil galt lange als Vorbild der guten Integration in Deutschland. Als er sich 2018 mit dem türkischen Präsidenten Erdoğan fotografieren ließ, fiel er in Ungnade. „Die Reaktion auf das Foto war sicherlich maßlos“, sagt Khesrau Behroz. Der Journalist untersucht zusammen mit dem Autor Karim Khattab im Podcast „SchwarzRotGold - Mesut Özil zu Gast bei Freunden“ den Aufstieg und den Fall des früheren Nationalspielers. 

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Ein politischer Spielball

Die Debatte um Özil sei rassistisch gefärbt gewesen, sagt Behroz. In Folge der heftigen Kritik am Fußballspieler trat er aus der deutschen Nationalmannschaft zurück. Viele nutzten das Foto aus, um gleich die gesamte Integration in Deutschland für gescheitert zu erklären, sagt Behroz. „Özil wurde schon als politischer Spielball genutzt“.

Integration sei kein abgeschlossener Prozess

Im Sommer 2023 zeigt sich Özil in einem Foto mit einem faschistischen Tattoo auf seiner Brust: dem Erkennungszeichen der rechtsextremen Grauen Wölfe. „Das kann man nicht schönreden“, sagt Behroz.

Mit Mesut Özil haben die Macher persönlich nicht sprechen können. Bei dem, was man öffentlich von ihm entnehmen könne, „ist diese Radikalisierung nicht zu sehen“. So könne man sich nur über das Tattoo wundern, so Behroz.

Aus seiner Recherche für den Podcast hat Behroz eine Erkenntnis gewonnen: „Integration ist nie ein abgeschlossener Prozess.“