Gespräch

Architekt Andreas Grube: Mehr Bewusstsein für inklusives Bauen schaffen

Stand
INTERVIEW
Astrid Tauch

Zum Auftakt der Regionalkonferenz „Inklusiv gestalten“ der Bundesarchitektenkammer im Karlsruher ZKM betont Andreas Grube von der Architektenkammer Baden-Württemberg die Bedeutung von inklusivem Planen und Bauen.

Audio herunterladen (7,3 MB | MP3)

Neue Quartiere für Menschen mit Behinderung und ältere Menschen müssten barrierefrei entwickelt werden. Aber dafür fehle insgesamt noch das Bewusstsein.

Vorbilder sind NRW, Hessen oder Rheinland-Pfalz

In Bundesländern wie NRW, Hessen oder Rheinland-Pfalz wäre man aber schon weiter: Da müsse bei Bauvorhaben ab drei Wohneinheiten ein barrierefreies Konzept mitgenehmigt werden.

Dabei ginge es nicht nur um barrierefreie Bäder. Es müssten auch größere Bewegungsflächen zwischen Bett, Schrank oder Küche geplant werden, um Platz für Rollstühle oder Rollatoren zu schaffen.

Großes Inklusionsquartier in NRW

Andreas Grube hat in NRW selbst ein großes, barrierefreies Wohnquartier in Planung: „Das sind 50 Wohneinheiten für Menschen mit Behinderung: Jung und Alt werden zusammen betreut, die Jungen können hier eine Ausbildung machen“.

Wichtig sei auch eine Freiraumgestaltung für gemeinsame Treffen und ein soziales Miteinander. Begleitet durch einen Quartiersmanager, der den Menschen dort Angebote bietet, die sie auch nutzen können.

Genossenschaften als Vorreiter

Immer mehr Genossenschaften seien an barrierefreiem Bauen mitbeteiligt. Sie hätten Vorreiterfunktion – Denn: „Die müssen nicht unbedingt einen Mehrwert erzielen mit dem Vertrieb von Wohneigentum“.

Investoren müssen wachgerüttelt werden

Insgesamt sieht Andreas Grube es als positiv an, dass die Bundesarchitektenkammer mit den Regionalkonferenzen wie im ZKM in Karlsruhe die Gesellschaft wachrüttelt. „Wichtig ist, dass das Thema in die Köpfe der Menschen und in die Köpfe der Investoren kommt“, so Grube.

Beton statt bequem Defensive Architektur: Wie ein Baustil Obdachlose aus der Stadt verdrängt

Städteplaner lassen sich einiges einfallen, damit Obdachlose ihren Aufenthalt an öffentlichen Orten so kurz wie möglich gestalten. Der Fachbegriff lautet: defensive Architektur.

Inklusion Studie: Die meisten Spielplätze schließen Kinder mit Behinderung aus

Kinder mit einer Behinderung können die meisten Spielplätze in Deutschland nicht nutzen. Nur jeder fünfte Spielplatz ist wenigstens teilweise barrierefrei, wie eine Studie der Aktion Mensch zum Weltspieltag am 28. Mai zeigt. Die Organisation fordert deshalb eine Pflicht für barrierefreie Spielplätze.
Stefan Troendle im Gespräch mit Christina Marx, Sprecherin Aktion Mensch

SWR2 Impuls SWR2

Stand
INTERVIEW
Astrid Tauch