Interview zur Frauen-Fußball WM

Flügelstürmerin Klara Bühl häkelt zur Beruhigung

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MODERATOR/IN
Michael Lueg
SWR1-Moderator Michael Lueg (Foto: SWR, SWR1 -)
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Einer der Shootingstars der Deutschen Mannschaft ist Klara Bühl. Sie spielt beim Deutschen Meister Bayern München und ist im vergangenen Jahr bei der EM schon in die Elf des Turniers gewählt worden. 

Im SWR1 Interview erzählt Klara Bühl von ihrer Leidenschaft fürs Häkeln.

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SWR1: Am Samstag lief im Ersten eine Dokumentation über Sie und zwei Mannschaftskolleginnen. Da haben die Zuschauer Ihre Leidenschaft fürs Häkeln kennengelernt. Ist das einfach ein Hobby oder ein Mittel, um abzuschalten vor einem Event? 

Klara Bühl: Beides, würde ich sagen. Hauptsächlich habe ich das bei einer ehemaligen Mitspielerin gesehen, die das gemacht hat. Es hat mich total fasziniert und das wollte ich dann unbedingt ausprobieren. In den letzten zwei Jahren habe ich gemerkt, dass es mir auch im Fußball-Alltag unglaublich gut tut, um mal rauszukommen, andere Gedanken zu haben und einfach mal abzuschalten. Sonst passiert schon sehr viel um einen herum und so nimmt man sich die Zeit. Zusätzlich sieht man was entsteht und kann es weiter verschenken oder Mitmenschen eine Freude machen.

SWR1: ...und endlich haben Sie mal etwas mit den Händen gemacht und nicht nur mit den Beinen und Füßen.

Bühl: (lacht) Ja, natürlich hilft es auch noch ein Stück weit in der Koordination. Aber die brauche ich eigentlich auf dem Fußballfeld nicht so sehr.

SWR1: Sie haben auch eigens für die WM einen Glücksbringer gehäkelt, den Koala "Waru".

Bühl: Ja, genau. Letztendlich war der Gedanke dahinter, diesen Glücksbringer der Mannschaft zu geben. Denn ich glaube, dass Glück in so einem Turnier auch eine große Rolle spielt. Du brauchst einfach das Spielglück. Ich hoffe, dass der Koala uns da in die richtige Richtung bringt und mit einem Deutschland Trikot, das er anhat, sowieso.

SWR1: Im vergangenen Jahr bei der Europameisterschaft in England waren Sie eine der besten Spielerinnen des Turniers. Aber im Halbfinale und Finale konnten sie nicht dabei sein, weil sie Corona hatten. Was sind denn Ihre Ziele jetzt für diese WM?

Bühl: Für mich persönlich habe ich das Ziel, über das ganze Turnier zur Verfügung zu stehen, verletzungsfrei zu bleiben, um einfach der Mannschaft helfen zu können. Ein sehr schwieriges Gefühl war diese Hilflosigkeit, das vor dem Fernseher beziehungsweise von der Tribüne aus miterleben zu müssen und nichts tun zu können. Deswegen möchte ich natürlich lange im Turnier bleiben, sowohl persönlich als auch mit der Mannschaft.

Das Gespräch führte SWR1 Moderator Michael Lueg.

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