Neues Ausbildungsjahr startet am 1. August

Nachhaltige Ausbildungsberufe werden beliebter

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Michael Lueg
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Traditionell startet am 1. August das neue Ausbildungsjahr – und auch in diesem Jahr sind viele Stellen unbesetzt. Doch es gibt Ideen, um Jugendliche zu erreichen und zu begeistern.

Thorsten Requadt ist Abteilungsleiter Ausbildung bei der Handwerkskammer Pfalz in Kaiserslautern.

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Handwerkskammer der Pfalz: Noch offene Stellen für Azubis

SWR1: Wie viele offene Ausbildungsstellen haben Sie in diesem Jahr in der Pfalz noch?

Thorsten Requadt: In der Lehrstellenbörse auf unserer Homepage gibt es insgesamt noch 1523 Lehrstellen, die besetzt werden können.

SWR1: Kann man sagen, welche Lehrstellen gerne genommen werden?

Requadt: Beliebt sind unsere Ausbildungsberufe Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizung, Klima, Kfz-Mechatroniker und Elektroniker. Das sind auch Berufe, die sehr in die Zukunft gerichtet sind. Das sind Ausbildungsberufe, die mit nachhaltiger Technik und mit Klimaschutz zu tun haben, da ist eine gewisse Beliebtheit zu spüren. Gleichzeitig werden aber auch viele Stellen noch angeboten, weil dort eine gute Auftragslage herrscht und die Betriebe auch entsprechend innovativ arbeiten.

Bei Ausbildungsberufen, die mit nachhaltiger Technik und Klimaschutz zu tun haben, ist eine gewisse Beliebtheit zu spüren.

SWR1: Welche Berufe sind nicht so beliebt?

Requadt: Nicht so stark nachgefragt werden zum Beispiel Ausbildungsplätze im Bereich der Lebensmittelhandwerke, Fachverkäufer, auch Fleischer und Bäcker. Das hängt auch damit zusammen, dass es weniger Betriebe gibt, die dort noch ausbilden.

SWR1: Sie geben alles, um Schulabgänger anzusprechen: Sind es einfach zu wenig Menschen oder zu wenige, die Interesse haben?

Requadt: Generell zeigt die Demografie-Kurve nach unten. Das heißt, es werden und sind weniger Bewerber. Es sind weniger Schüler auf den Schulen. In Zukunft müssen sich mehrere Mitstreiter auf dem Markt, das heißt auch Hochschulen, um weniger Bewerber streiten. Aber wir haben dieses Jahr einen leichten Zuwachs, Ende Juni hatten wir ein Plus von circa fünf Prozent bei den Lehrverträgen. Das stimmt dann wieder so ein bisschen hoffnungsvoll.

Azubis sollen auch über Social Media gewonnen werden

SWR1: Gehen Sie auch neue Wege, um Jugendliche für eine Lehre im Handwerk zu begeistern, also neue Tools oder Apps?

Requadt: Genau. Wir machen viel über den Bereich Social Media, zum Beispiel verschiedene Filme bei YouTube oder Instagram. Aber wir haben ganz aktuell auch ein neues Berufsorientierungsmobil. Das ist etwas, was wir schon seit Beginn der Corona-Pandemie machen. Wir sind mobil unterwegs, können an Schulen, in Fußgängerzonen oder auf Stadtfesten sein. Dort haben wir Mitmachaktionen, bei denen das traditionelle Handwerk gezeigt wird. Auch virtuelles Lackieren, also Dinge, die in der virtuellen Realität passieren, aber für das Handwerk wichtig sind.

Wir können mobil an Schulen, in Fußgängerzonen oder auf Stadtfesten unterwegs sein.

Da zeigen wir einen recht guten Überblick über das Handwerk und versuchen natürlich auf die Leute direkt zuzugehen und sind direkt an der Zielgruppe dran.

Das Interview führte SWR1 Moderator Michael Lueg.

Weitere Informationen finden Sie bei der Handwerkskammer der Pfalz.

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