DGB-Ausbildungsreport

Gewerkschaftsbund fordert mehr betriebliche Ausbildungsplätze

Stand

Der Deutsche Gewerkschaftsbund legt seinen Ausbildungsreport vor und die stellvertretende Bundesvorsitzende Elke Hannack fordert mehr betriebliche Ausbildungsplätze.

Die Mehrheit der Auszubildenden ist mit ihrer Ausbildung und auch mit den Ausbildern in den Betrieben durchaus sehr zufrieden. Das zeigt der aktuelle Ausbildungsreport des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Klingt erstmal gut, allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Branchen und eine klare Forderung, die die stellvertretende Bundesvorsitzende Elke Hannack bei SWR1 formuliert.

SWR1: In welchen Berufen sind die Azubis zufrieden?

Elke Hannack: Bei Berufen im Industriebereich sehen wir die besten Bewertungen, etwa bei Industriemechanikern, bei Mechatronikern und Mechatronikerinnen und Fachinformatikern. Aber auch Bankkaufmann und Bankkauffrau wird sehr, sehr gut bewertet oder Verwaltungsfachangestellte. Aber es gibt eben auch Berufe, die sehr schlecht bewertet werden. In den letzten fünf, sechs, sieben Jahren immer die Gleichen: nämlich die Berufe Maler, Malerin, Lackierer, Zahnmedizinische Fachangestellte, die Friseurin, der Friseur, die Hotelfachfrau oder auch die Verkäuferin.

SWR1: Woran liegt das? Liegt die Unzufriedenheit in diesen Berufen nur am Geld oder auch an anderen Dingen?   

Elke Hannack: Wir haben festgestellt, dass tendenziell dort die Ausbildungszufriedenheit immer besser ist, wo die Betriebe auch tarifgebunden sind. In der Regel sind das die Betriebe, in denen es auch Betriebsräte und Jugend- und Auszubildendenvertretungen gibt, die, die sich natürlich auch um eine gute Ausbildung kümmern.

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SWR1: Gibt es noch weitere Gründe für die Unzufriedenheit?

Elke Hannack: Es gibt auch andere Gründe. Die Ausbildungszufriedenheit hängt natürlich stark davon ab, wie die Azubis die Betreuung durch ihre Ausbilderinnen und Ausbilder in den Betrieben wahrnehmen. Ob sie Überstunden leisten müssen, ob es dafür einen Ausgleich gibt oder nicht oder auch ob ausbildungsfremde Tätigkeiten stattfinden wie beispielsweise Kaffee kochen oder die Firma putzen.

Forderung nach mehr betrieblichen Ausbildungsplätzen

SWR1: Noch nie hatten so viele junge Menschen keinen Berufsabschluss.Wenn man unter diesem Gesichtspunkt auf den gesamten Ausbildungsmarkt schaut, wie bewerten Sie diesen?

Elke Hannack: 2,9 Millionen junge Menschen zwischen 20 und 34 haben keinen Berufsabschluss. Das liegt unter anderem auch daran, dass nur noch weniger als 19 Prozent aller Betriebe in Deutschland überhaupt ausbilden. Da muss man ganz klar auch die Arbeitgeber adressieren und sagen: Hört auf zu jammern, bildet mehr aus, beendet eure Bestenauslese und stellt wieder mehr betriebliche Ausbildungsplätze zur Verfügung!

Das Interview führte SWR1 Moderator Frank Jenschar.

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