1973 – SWR1 Meilensteine

Billy Joel – "Piano Man"

Stand
AUTOR/IN
Frank König
Frank König (Foto: SWR, SWR1 - K. Weis)
REDAKTEUR/IN
Bernd Rosinus
Niels Berkefeld
Thomas Tscheschner
ONLINEFASSUNG
Nadine Kratochvil

"Piano Man" war der Startschuss für Billy Joels Karriere in den USA: Mit über 4 Millionen verkauften Exemplaren wurde das Album 4-fach Platin ausgezeichnet.

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"Piano Man" erscheint am 9. November 1973 und ist bereits Billy Joels zweites Album, die erste blieb leider erfolglos. Ein kleine Plattenfirma, wenig Budget und ein Tontechniker, der die Platte auch noch auf der falschen Geschwindigkeit überspielt... sie war damit praktisch unverkäuflich. Doch Joel gab nicht auf und das sollte sich lohnen.

Das Album war für Billy Joel selbst wirklich ein Meilenstein, weil er damit endlich aus dieser Erfolglosigkeit rauskam.

Insgesamt war das Jahr 1973 ein ziemlich guter Meilensteine Jahrgang: "The Dark Side of the Moon" von Pink Floyd, "Innervisions" von Stevie Wonder, "Quadrophenia" von The Who – und dann waren da noch die beiden Piano Männer: Elton John mit seinem Meisterwerk "Goodbye Yellow Brick Road" und Billy Joel als die amerikanische Antwort auf den englischen Musiker.

Die Geschichte hinter "Piano Man"

"Piano Man" wurde auch die allererste Single, die er rausgebracht hat. Der Song, seine Art zu singen und zu spielen und dieser spezielle Sound haben ihn als Künstler definiert und letztlich auch etabliert. Der Titel ist wie viele Songs auf dem Album autobiographisch. Er beschreibt eine Szene in einer Bar, in der die Menschen rumhängen und immer betrunkener werden, währenddessen er dafür zuständig ist sie zu unterhalten und für sie zu spielen.

Er hatte eine unglaubliche Gabe Leute zu beobachten und daraus Geschichten zu erzählen.

Billy Joels Autobiographie

Joel stammt aus einer jüdischen Familie, er ist halb deutsch, halb englisch.1938 flieht sein jüdischer Vater unter dem Nazi-Regime nach Amerika. Dort lernt er Joels zukünftige englische Mutter kennen. In Brooklyn geboren, ging er später für einige Zeit nach Kalifornien. Dort entstand auch die Platte "Piano Man". Heute lebt er wieder in einem schönen Anwesen in Long Island.

2008 bat Billy Joel den amerikanischen Musikjournalisten Fred Schruers, ihm beim Verfassen seiner Autobiografie zu helfen. Die beiden verbrachten laut Hannibal Verlag über einhundert Stunden damit, intensiv über Joels Leben zu sprechen: Über seine Kindheit in Long Island, über seine Erfahrungen als Boxer, über seine gescheiterte Ehe mit Christie Brinkley und den Kampf gegen seine Drogensucht – und natürlich auch über seine Karriere und Songs.

"Zuhause" im Madison Square Garden

1993 veröffentlicht Joel sein letztes Album "River of Dreams". Seither schreibt er im Grunde genommen nicht mehr, komponiert Instrumentalmusik. 2007 brachte er dann seine letzte Single "All My Life" raus, die jedoch nicht an seine bisherigen großen Erfolge anknüpfen konnte.

Seit 2014 spielte er mit wenigen Ausnahmen monatlich im Madison Square Garden in New York und er sagte immer, dass er das so lange machen möchte, bis keiner mehr kommt. (Anmerkung der Redaktion: Die Location fasst etwa 20.000 Menschen). Doch nach etwa 150 Konzerten in knapp zehn Jahren und dabei mehr als 1,6 Millionen verkauften Tickets soll nun Schluss sein. 2024 will Joel seine berühmte monatliche Auftrittsserie im Madison Square Garden beenden. Ab dem 20. Oktober soll es nochmal zehn letzte monatliche Konzerte geben. (Quelle: dpa)

Shownotes

Über diese Songs vom Album "Piano Man" wird im Podcast gesprochen

  • (01:01) – "Piano Man"
  • (07:11) – "Travelin' Prayer"
  • (13:04) – "Ain't No Crime"
  • (16:59) – "You're My Home"
  • (18:44) – "The Ballad Of Billy The Kid"
  • (23:00) – "Somewhere Along The Line"
  • (24:16) – "Captain Jack"

Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen

  • (02:03) – "Flying Through the Air" von Oliver Onions

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