1974 – SWR1 Meilensteine

Steely Dan – "Pretzel Logic"

Stand
MODERATOR/IN
Frank König
Frank König (Foto: SWR, SWR1 - K. Weis)
REDAKTEUR/IN
Benjamin Brendebach
Stephan Fahrig
ONLINEFASSUNG
Patrick Schütz
Patrick Schütz (Foto: SWR3)

Diese Podcast-Folge ist etwas ganz Besonderes für uns: Es ist nämlich die 250. Folge unserer SWR1 Meilensteine. Dafür haben wir uns natürlich ein spezielles Album herausgesucht. Es geht um Steely Dan's Album "Pretzel Logic".

Audio herunterladen (67,4 MB | MP3)

Das kulinarisch klingende Album "Pretzel Logic" – übersetzt: "verdrehte Logik" – ist das dritte Album von Steely Dan. Gleichzeitig ist es auch die Platte mit dem größten Hit der Gruppe: "Rikki Don't Lose That Number". Auf ihrem Album "Pretzel Logic" machen Steely Dan genau da weiter, wo sie bei ihrem Vorgänger-Album aufgehört haben. Sie machen sehr komplexe, jazzige Musik, die sich aber trotzdem sehr gut durchhören lässt.

Steely Dan ist im besten Sinne "Fahrstuhlmusik". Du kannst es ausblenden [...], dann ist es einfach nur etwas, was bei dir auf dem Ohr ist und so gesehen nicht stört. Sobald du weiter reinzoomst [...], siehst du all die Elemente. Und das ist das Interessante daran, was sie ausmacht.

Donald Fagen bei einem Liveauftritt. (Foto: dpa Bildfunk, Pete Doherty/Retna)
Sänger und Keyboarder Donald Fagen war zusammen mit Walter Becker die treibende Kraft hinter der legendären Rockband Steely Dan.

Veränderungen bei Steely Dan

Nichtsdestotrotz hat sich für Steely Dan mit diesem Album ganz viel verändert. Während für viele Rockmusiker das Tourleben der wichtigste Teil des Rock 'n' Roll-Lifestyle ist, war es Walter Becker und Donald Fagen immer zu viel. Sie fanden es "langweilig" und "albern", wie SWR1 Musikredakteur Stephan Fahrig im Meilensteine-Podcast erklärt.

Fagen und Becker sahen sich selbst eher als Songwriter und Produzenten und die beiden waren sich einig, dass für ihr drittes Album "Pretzel Logic" ein neues Bandkonzept hermusste. Und so haben die beiden Masterminds hinter der Band nach einem Tourabend im Hotelzimmer kurzerhand ihre Band gefeuert. Künftig wollten Becker und Fagen dann auf professionelle Studiomusiker zurückgreifen. So hart die Entscheidung auch für die Musiker in der Band war, die Musik von Steely Dan konnte so auf die nächste Stufe steigen.

Walter Becker und Donald Fagen 1977 in Los Angeles. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/AP Photo | Nick Ut)
Walter Becker und Donald Fagen sind Anfang der 1970er-Jahre von New York nach Los Angeles gezogen und haben dort auch ihr Album "Pretzel Logic" aufgenommen. Vor den Albumaufnahmen hatten die beiden Masterminds der Band das Bandkonzept umgestellt. Anstelle einer festen Besetzung spielten die beiden dann nur noch mit wechselnden Studiomusikern zusammen.

Grundsätzlich ist es ein Meilenstein-Album, einfach weil es ein ganz neues, ganz eigenes Genre definiert. Man nennt es jetzt vielleicht Rock-Pop-Jazz-Blues. Wie auch immer man es nennen mag, es ist eigentlich "Steely-Dan-Pop".

Die Besten der Besten sind auf "Pretzel Logic" zu hören

Für ihre Alben ab "Pretzel Logic" haben sich Steely Dan nur die Stars unter den Studiomusikern dazu geholt. Das beste Beispiel dafür sind die Drums. Da hatten sich Fagen und Becker nicht nur einen Drummer geholt, sondern gleich mehrere. Richtige Schwergewichte der Schlagzeuger-Szene.

Neben Totos Jeff Procaro, haben Steely Dan auch Jim Gordon engagiert, der als einer der größten Studiodrummer überhaupt zählt. Er hat mit den größten Stars der Pop- und Rockgeschichte zusammengespielt: mit den Beach Boys, Frank Zappa, John Lennon, George Harrison, Eric Clapton und vielen vielen mehr.

Im Podcast sprechen wir auch darüber, welche tragische Wendung das Leben von Schlagzeuger Jim Gordon noch genommen hat.

Jubiläumsfolge mit Meilensteine-Quiz

SWR1 Musikredakteur und Meilensteine Podcast Host Frank König mit dem Pokal für den SWR1 Meilensteine Profi. (Foto: SWR, Frank König)
Diesen schönen Pokal könnt ihr beim SWR1 Meilensteine-Quiz in der 250. Folge gewinnen.

Für Folge Nummer 250 unserer SWR1 Meilensteine haben wir uns auch noch eine kleine Besonderheit überlegt: ein kleines Meilensteine-Quiz. Geneigte Meilensteine-Fans können dabei ihr angehäuftes Wissen auf die Probe stellen, und mit etwas Glück sogar den offiziellen Titel "SWR1 Meilensteine Profi" ergattern.

Der erste Schritt in Richtung Titelgewinn ist: diese Podcast-Folge hören. Und für alle weiteren gibt es auf unseren Seiten ein paar Tipps, um auf die Lösung zu kommen.

Die Lösung für die drei Quizfragen schickt ihr bitte per Mail an meilensteine@swr.de oder noch besser per WhatsApp-Sprachnachricht an die (06131) 92 93 94 95.

Shownotes

Über diese Songs vom Album "Pretzel Logic" wird im Podcast gesprochen

  • (09:59) – "Rikki Don’t Lose That Number"
  • (35:40) – "Night By Night"
  • (43:20) – "Any Major Dude Will Tell You"
  • (52:18) – "Parker's Band"
  • (59:18) – "Pretzel Logic"

Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen

  • (21:16) – "Song for My Father" von Horace Silver
  • (25:50) – "Aja" von Steely Dan
  • (54:59) – "The Bird" von Charlie Parker

Jetzt Podcast abonnieren!

Mehr SWR1 Meilensteine

1979 – SWR1 Meilensteine Thin Lizzy – "Black Rose: A Rock Legend"

1979 veröffentlichten Thin Lizzy ihr Album "Black Rose: A Rock Legend". Nicht auf dem Album: der größte Hit der Band "The Boys Are Back In Town", aber dafür ist Gary Moore dabei.

Stand
MODERATOR/IN
Frank König
Frank König (Foto: SWR, SWR1 - K. Weis)
REDAKTEUR/IN
Benjamin Brendebach
Stephan Fahrig
ONLINEFASSUNG
Patrick Schütz
Patrick Schütz (Foto: SWR3)