Die Lupinenpflanze vor einem Lupinenfeld (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)

Gesunde Fleischalternativen

Superstar Süßlupine

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Lupinenprodukte erfreuen sich großer Beliebtheit. Und das zurecht. Elke Klingenschmitt aus der SWR Umweltredaktion erklärt, warum die Lupine so gesund ist.

SWR1 RP: Was ist die Lupine für eine Pflanze?

Elke Klingenschmitt: Die Lupine kam bereits vor vielen Jahren aus Südamerika zu uns. Wir kennen sie auch als wunderschön blühende Zierpflanze im Garten. Die Lupine gehört als Schmetterlingsblütler in die Gruppe der Bohnen, Erbsen und Linsen und hat wie diese wertvolles Eiweiß. Allerdings konnte man die Samen der Lupine früher nicht essen, denn sie sind von Natur aus giftig. Sie enthalten Alkaloide wie Lupinin und Spartein. Erst die moderne Pflanzenzüchtung hat uns in den letzten 100 Jahren Süßlupinen mit weniger Bitterstoffen beschert, und in jüngerer Zeit ist sie sogar ein ernstzunehmender Ersatz zur Sojabohne geworden.

SWR1 RP: Warum sind Lupinenprodukte so gesund?

Klingenschmitt: Lupinensamen enthalten zwar genau so viel Eiweiß wie Sojabohnen, aber dafür viel weniger Fett und - im Vergleich zu Erbsen und Bohnen - kaum Kohlenhydrate. Dafür aber viel mehr Mineralstoffe als Sojabohne, Erbsen und Linsen. Deshalb eignen sich Lupinensamen so gut als vegane Ersatzprodukte. Eine Schattenseite gibt es aber, denn für Allergiker können sie problematisch sein. Wer zum Beispiel gegen Erdnüsse und andere Hülsenfrüchte wie Erbsen und Bohnen allergisch ist, der könnte auch auf Lupinenprodukte empfindlich reagieren.

Die Süßlupine im Vergleich

Nährwerte in % der Trockenmasse
HülsenfruchtEiweißKohlenhydrateFettBallaststoffeMineralstoffe
Lupine36-4854-715-184-5
Sojabohne35-4514,818-2064-5
Erbse23-26401,56,82,7-3,7
Bohne2134-451,618-233,9

SWR1 RP: Und was kann man alles machen aus den Lupinensamen?

Klingenschmitt: Jede Menge! Der Klassiker sind die eingelegten Samen, die gibt es in Spanien, Italien und Portugal als Snack in der Kneipe. Im Naturkostladen bei uns bekommt man Tofu aus Lupinen, genannt Topino und Lupinenmilch, also einen Kuhmilchersatz, wie Soja- oder Hafermilch. Man kann aus den gerösteten Samen sogar Kaffee-Ersatz machen. Das supereiweißreiche Lupinenmehl kann für vegane Kuchen sogar das Hühnerei ersetzen. Vom Geschmack her ist es aber so auffällig, dass höchstens 15% des Teigs aus Lupinenmehl bestehen sollte. Dafür soll der Kuchen aber dann auch besonders fluffig sein.

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SWR