Ob Fußballer, SängerInnen oder PolitikerInnen - in Christian Bachs Sammlung findet sich alles, was Rang und Namen hat. Rund 10.000 Erinnerungsstücke hat er inzwischen zusammengetragen, wie er im SWR1 Interview erzählt.
SWR1: Wie fing das an bei Ihnen mit den Autogrammen?
Christian Bach: Als Jugendlicher habe ich 1993 mal einen Brief geschrieben an den 1. FC Köln. Damals war mein Lieblingsspieler Pierre Littbarski, und nach kurzer Zeit hat er mir auch geantwortet. Dieses Stück habe ich mir bis heute aufgehoben. [...] Das ist eine ganz normale Autogrammkarte aus dem damaligen Satz vom 1. FC Köln, er trägt ein Trikot.
SWR1: Bei Ihnen kommt es ja nicht auf die Menge an. Sie sammeln besondere Autogramme, oder?
Bach: Das ist richtig. In dem Bereich Autogrammkarten gibt es ja Standardware, das kann ja im Prinzip jeder. Über die Jahre hat sich eine gewisse Leidenschaft und ein Interesse entwickelt, das besondere Motiv zu suchen. Besondere Gegenstände, Bücher, CDs, Platten und so weiter. Man will sich natürlich von der Masse abheben und für sich selbst schöne Erinnerungsstücke erschaffen.
SWR1: Was ist Ihr "Königsautogramm" – das besondere Motiv?
Bach: Das ist immer schwer, es auf ein Teil einzugrenzen. Grundsätzlich geht es mir darum, Verknüpfungen herzustellen zu gewissen Erlebnissen, Auftritten, Konzerten, Lesungen, Fußballevents oder Ähnliches, sodass man mit dem entsprechenden Stück dann auch die Erinnerung wieder abrufen kann und sich dann direkt wieder in dem Moment wieder findet.












SWR1: Über welches Autogramm und Erlebnis haben Sie sich mal besonders gefreut?
Bach: Ich habe mich natürlich gefreut, mein Idol von damals, Pierre Littbarski, zu treffen. Den habe ich vor ein paar Jahren tatsächlich in Erftstadt getroffen und habe ihm die Geschichte auch erzählt. Das hat er dann mit Schmunzeln zur Kenntnis genommen. Ist auch schon ziemlich lange her. Grundsätzlich gab es aber auch noch andere tolle Begegnungen. Ich war letztes Jahr zum Beispiel auf der Buchmesse mit Vanessa Mai, eine wirklich sehr, sehr, sehr freundliche und höfliche junge Dame, die auch noch dazu gute Musik macht.
SWR1: Die Schlagersängerin ist das. Worauf hat sie dann unterschrieben? Einfach eine Karte oder auf etwas Besonderem?
Bach: Sie hatte eigene Karten dabei. Ich habe aber auch ein schönes Gästebuch, wo ich inzwischen mehrere Seiten, also ich glaube insgesamt über zehn Stück, schon voll habe. Dann wird das sozusagen chronologisch immer weitergeführt. Und da blättere ich natürlich gelegentlich immer mal wieder nach und erinnere mich auch sehr gerne an die entsprechenden Veranstaltungen.
SWR1: Übers Autogramme-Sammeln haben Sie bestimmt auch mittlerweile ganz gute Kontakte zu Promis.
Bach: Ja, wir sind natürlich auch immer wieder im Austausch, auch für unser Magazin, die Autogrammpost. Die kommt ja viermal im Jahr für unsere inzwischen ungefähr 700 Leser heraus. Da braucht man natürlich auch immer ein paar interessante Homestorys oder Begegnungen, die dann bei Fanclub-Veranstaltungen oder nach Konzerten stattfinden. Auch da erinnert man sich dann gerne daran und hat sicherlich auch mit dem einen oder anderen schon mal eine Tasse Kaffee getrunken oder auch mal das eine oder andere Bierchen.
SWR1: Erinnern Sie sich jetzt noch an einen Satz, der danach plötzlich aufgeschrieben wurde, mit Unterschrift oder etwas Besonderem?
Bach: Ich finde natürlich immer schön, wenn man der Unterschriften noch ein bisschen was Persönliches hinzufügt. Also für meinen Freund Christian Bach, zur Erinnerung an den WM-Sieg 1990 zum Beispiel. So was habe ich zu Hause von Klaus Augenthaler oder Pierre Littbarski oder Lothar Matthäus. Das ist dann wieder die Verknüpfung mit dem entsprechenden Erfolg in dem Moment.
Das Interview führte SWR1 Moderatorin Dörte Tebben.
Homepage des Clubs Autogrammsammmler e.V., c/o Christian Bach: autogrammclub.de