Mit AC/DC gegen einen Ex-Diktator
Lange haben die USA Manuel Noriega, den Diktator von Panama, unterstützt. Weil er aber in Drogengeschäfte verstrickt ist, lassen sie ihn fallen und marschieren nach Panama ein. Noriega fliegt im Dezember 1989 in die vatikanische Botschaft in Panama-Stadt. Die sind alles andere als begeistert und stecken den Ex-Diktator in ein gerade einmal vier Quadratmeter großes Zimmer. Ergeben will er sich aber trotzdem nicht.
Deshalb packt das US-Militär Lautsprecher aus und dreht sie voll auf: Erst mit 80er Jahre Pop – dann mit Hardrock. Noriega hält die Dauerbeschallung nicht aus. Der bekennende Opernfan erleidet Höllenqualen – denn besonders oft lässt das Militär "Highway to Hell" von AC/DC laufen… Das haut den stärksten Ex-Diktator um. Nach ein paar Tagen gibt er entnervt auf - AC/DC sei Dank…
Eine erfundene Band für einen Plattenvertrag
Der Gitarrist und Keyboarder Tom Scholz würde alles tun für einen Plattenvertrag. In den 70ern arbeitet er tagsüber als Ingenieur bei Polaroid in Boston, nach Feierabend nimmt er in seinem Hobby-Keller ganz alleine Songs auf. Alle Instrumente spielt er selbst ein – und überzeugt tatsächlich eine Plattenfirma. Er bekommt einen Vertrag. Aber die Plattenfirma wird irgendwann misstrauisch; sie will seine Band bei einem Vorspiel sehen. Tom Scholz gerät in Panik – er hat keine Band! Das war doch alles nur gefaked!
Schnell trommelt Scholz ein paar Kumpels zusammen. Die proben einen einzigen Song von ihm. Das Vorspiel läuft prima, die Plattenfirma ist beruhigt. Tom Scholz auch. Das Resultat: Er liefert aus seinem Hobbykeller heraus eines der erfolgreichsten Debüt-Alben aller Zeiten; mehr als sechs Millionen Mal verkauft es sich. Und das ist die Entstehungsgeschichte der Band "Boston".
Ein Hit exklusiv für UNICEF
Am 10. Januar 1979 lädt die UNO in New York zu einem Konzert ein, dass weltweit ausgestrahlt wird. Es treten Stars auf wie die Bee Gees, John Denver oder auch Rod Stewart. Der Anlass: Die Superstars sollen Geld sammeln für UNICEF. Speziell EIN Lied wird zur Geld-Druckmaschine für Unicef. Denn an dem Song "Chiquitita" hat die schwedische Band ABBA bis heute keinen Cent verdient. Ursprünglich war der Song dazu gedacht, die Band im spanischsprachigen Raum populärer zu machen. "Chiquita" heißt übersetzt "das kleine Mädchen" – Chiquitita ist noch ein bisschen jünger und noch ein bisschen süßer.
Mit Hits in Spanien und Süd-Amerika kann man eigentlich viel Geld verdienen. Aber dann kommt die Einladung von UNICEF. Normalerweise spenden Künstler in einem solchen Fall den Erlös auf die Zeit befristet, in der der Song in den Charts ist, in denen sie also das meiste Geld damit verdienen würden. ABBA treten dagegen alle Rechte komplett an UNICEF ab. Egal, wann und wo das Lied gespielt wird – die Tantiemen gehen für immer an UNICEF. Bis heute – und bis in alle Ewigkeit. Und sowas ist ziemlich selten im Show-Geschäft.
Ohne die Bee Gees im "Night Fever“
Als der Film "Saturday Night Fever" 1977 das erste Mal in den USA in die Kinos kommt, fällt er kaum auf. Er ist nämlich ab 18. Erst als "Saturday Night Fever" eine Jugendfreigabe erhält, sind die Kinos voll. Alle tanzen auf die Musik der Bee Gees, alle wollen so tanzen können wie John Travolta.
Die Weltpresse will von ihm wissen, wie es war, auf diese Musik zu tanzen. Mit seiner Antwort verblüfft er alle: Er habe auf völlig andere Musik getanzt, hauptsächlich Boz Scaggs und Stevie Wonder. Die Musik der Bee Gees kommt nämlich erst nach dem Dreh bei der sogenannten "Post-Production“ dazu. Und das beweist: Wenn der Rhythmus stimmt, tanzt Travolta alles weg - egal ob Bee Gees oder nicht…