Ricarda Funk (Foto: IMAGO, Imago Images / PanoramiC)

Kanuslalom | WM

Kanuslalom: Ricarda Funk vor historischem Gold-Hattrick

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AUTOR/IN
Thomas Kellermann

Ricarda Funk könnte in Lee Valley (England) Sportgeschichte schreiben. Ein Sieg bei der Kanuslalom-WM würde für die amtierende Weltmeisterin den Titel-Hattrick bedeuten.

Im Falle einer Titelverteidigung bei der Weltmeisterschaft würde Ricarda Funk aus Bad Neuenahr Kanuslalom-Geschichte schreiben: Zuletzt siegreich bei den olympischen Sommerspielen 2021 in Tokio und der darauffolgenden Weltmeisterschaft in Bratislava, strebt sie bei der diesjährigen WM in Lee Valley erneut den Spitzenplatz an. Mit einem Sieg im Lee Valley White Water Centre, rund 30 Kilometer nördlich von London, würde sie den Titel-Hattrick und somit einen historischen Erfolg perfekt machen. An diesen Ort dürfte sie auch gute Erinnerungen haben, 2015 gewann sie dort ihre erste WM-Medaille. Die Kanuslalom-WM findet vom 19. bis zum 24. September statt.

Doppelte Medaillenchance in Paris - Neue Disziplin

Trotz der Goldmedaille bei den olympischen Sommerspielen in Tokio ist der Olympia-Traum für sie noch nicht vollständig erfüllt: "Tokio war ja leider eine abgespeckte Version der Olympischen Spiele, das fehlt doch noch so ein bisschen", erklärte sie aufgrund der Umstände während der Corona-Pandemie.

Bei den Sommerspielen 2024 in Paris hätte sie mit der neuen Disziplin Kajak-Cross sogar eine Chance auf zwei Medaillen. Die Abläufe beschreibt sie aber als völlig anders: "Wenn ich beim Boarder-Cross am Start stehe, bin ich wirklich nervös. Man darf sich nichts erlauben, es kommt auf jede Kleinigkeit an. Am Ende geht es Head-to-Head, man kann nichts planen und weiß nicht, was passieren wird", sagt sie über die neue Disziplin. Zunächst aber müsse hierfür das Olympia-Ticket gesichert werden. Im Canadier und Kajak bekommt lediglich ein Athlet den Quotenplatz, der nicht personengebunden ist. Dadurch dürfen in Paris inklusive Cross maximal sechs Teilnehmer pro Nation fahren. "Das ist bitter und macht unsere Olympia-Quali auch so monsterschwer. Man würde sich als Sportler schon wünschen, dass man irgendwie eine Lösung finden würde, dass man nach der Weltrangliste gehen würde", so Funk. Wer am Ende nach Paris fährt, entscheiden die nationalen Qualifikationen im Frühjahr in Augsburg und Markkleeberg bei Leipzig.

Voller Fokus auf den Erfolg

Einen besonderen Druck angesichts des möglichen historischen Erfolgs verspürt Funk nicht und auch der Hunger sei angesichts der letzten Erfolge nach wie vor da: "Ich liebe diesen Sport einfach. Mir macht es mega Bock, an mir zu arbeiten und das Beste aus mir heraus zu kitzeln", sagt sie. Und auch von der seit dem Olympiasieg großen medialen Aufmerksamkeit lässt sie sich nicht ablenken. "Es ist alles beim Alten geblieben, ich wohne immer noch in Augsburg, trainiere immer noch fleißig. Am Ende muss ich mich auf den Sport konzentrieren und da meine ganzen letzten Körner mobilisieren", erklärt sie.

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Thomas Kellermann