In Zukunft sollen bei den Bundesjugendspielen vermehrt Wettbewerbe statt Wettkämpfe ausgetragen werden. Damit wird der Druck auf eher unsportliche Kinder verringert. Und das ist gut so. Das Letzte, was übergewichtige Kinder oder solche mit motorischem Nachholbedarf brauchen, ist ein sportlicher Wettkampf. Angesichts der Resultate gibt es stattdessen nur mehr Frust statt Lust auf Bewegung.
Und die Sportcracks unter den Schülerinnen und Schülern? Fallen die jetzt hinten runter? Ich finde, nein. Ehrenurkunden soll es für die besten 20 Prozent weiterhin geben. Und wenn es um die Austragung von Wettkämpfen geht, könnten solche auch im Rahmen eines Sommerfestes stattfinden - dann freiwillig.
Kommentar contra Reform Keine Wettkämpfe mehr bei Bundesjugendspielen: Ein falsches Signal
Die Bundesjugendspiele werden als Wettbewerb und nicht mehr als Wettkampf durchgeführt. Ein falsches Signal, findet SWR-Sportredakteurin Alexandra Waidner.
Bundesjugendspiele: Leistungsgedanke sollte in den Hintergrund rücken
Laut Kultusministerkonferenz im Jahr 2005 soll Schulsport vor allem "Freude an der Bewegung und am gemeinschaftlichen Sporttreiben wecken". Ein Leistungsgedanke wie bei bisherigen Bundesjugendspielen spielt da eine untergeordnete Rolle. Wer sich mit anderen messen will, kann das bei "Jugend trainiert für Olympia" oder in AGs tun.
Ziel: Freude an Bewegung
Für alle anderen gilt: Sport soll Spaß machen! Bewegung ist gesund! Ob ein Kind den Ball dann vier oder 40 Meter weit wirft, ist völlig egal. Sport hat in der Schule auch eine andere Aufgabe als Deutsch oder Mathe. Statt der Vermittlung von Wissen soll der Sport vor allem Soft Skills ausbilden: Fairness, Teamgeist und Toleranz.
Das alles kann man Schülerinnen und Schülern über den Sportunterricht und auch die Bundesjugendspiele mitgeben. Dazu ist wichtig, dass alle mitgenommen werden und mit Freude bei der Sache sind. Ein Maßband braucht man dazu aber nicht.