Mit dem Heimspiel gegen Werder Bremen am Samstag ist auch das neu geschaffene Schutzkonzept des SC Freiburg gegen sexualisierte Gewalt, Übergriffe oder Diskriminierung im Stadion gestartet. Wer im Stadion Übergriffe, Diskriminierung oder sexualisierte Gewalt erlebt, kann sich an Mitarbeitende wenden und das Schlüsselwort "Fuchsbau" sagen. Das Team wurde geschult, um die Menschen in Empfang zu nehmen und dann gemeinsam mit ihnen abzuwägen, welche Form von Hilfe sie brauchen.
Spezielle Schutzräume im Stadion
Man wolle Betroffenen und potenziell Betroffenen "unkomplizierte Soforthilfe am Spieltag" anbieten, erklärt Arne Stratmann, Leiter Gesellschaftliche Kommunikation und Fans beim Fußball-Bundesligisten. Das Projekt namens "Fuchsbau" befinde sich in der Saison 2023/2024 in einer Pilotphase. Für Betroffene wurden im Stadion unter anderem spezielle Schutzräume eingerichtet. Ein Ziel sei es, "das Thema ein Stück weit zu enttabuisieren und zum Gespräch zu machen", so Stratmann, "sexualisierte Gewalt in jeder Form absolut zu ächten und nicht zu tolerieren". Man wolle "eine Kultur des Hinsehens und Hinhörens etablieren".
Gesellschaft Sexualisierte Gewalt im Sport – Wie Vereine Belästigung und Missbrauch verhindern
Viele Sportlerinnen und Sportler erleben sexualisierte Gewalt – oft durch Trainer, die auf Kumpel machen. Sportverbände sind sensibilisiert. Die meisten Vereine aber könnten viel mehr tun.
Auf den Rängen und im gesamten Stadionumfeld sei Zivilcourage gefragt. SC-Trainer Christian Streich begrüßt die Einführung des neuen Schutzkonzepts. Es handele sich um eine "gesellschaftliche Problematik" und es sei "sehr wichtig, dass da Angebote gemacht werden für Betroffene", erklärte der Coach der Badener.