Hasret Kayikci, Kapitänin des SC Freiburg, am Ball. (Foto: IMAGO, IMAGO / eu-images)

Frauenfußball | Bundesliga

Hasret Kayikci ist die neue Freiburger Rekordspielerin

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REDAKTEUR/IN
Kira Rutkowski

Nach dem Spiel gegen Werder Bremen hatte der SC Freiburg gleich doppelt Grund zur Freude: Es gab drei Punkte und eine neue Rekordspielerin.

Hasret Kayikci führte den SC Freiburg auf das Spielfeld - mit der Rückennummer 11 und der Kapitänsbinde in Regenbogenfarben am linken Arm. Lautstark stimmte sie ihr Team auf das Bundesliga-Spiel bei Werder Bremen ein, das der SC Freiburg verdient mit 3:0 gewann. Samantha Steuerwald (33. Minute) und Lisa Kolb (36. Minute) trafen in der ersten Halbzeit. Eileen Campbell vollendete einen erfolgreichen Konter in der 50. Minute.

Kapitänin Hasret Kayikci erzielte zwar kein Tor, dennoch war es für sie ein ganz besonderes Spiel. Sie spielte zum 186. Mal in der Bundesliga für die Breisgauer - so oft wie noch keine andere Spielerin zuvor. Die 32-Jährige zieht damit an Juliane Maier vorbei und ist die neue und alleinige Rekordspielerin des SC Freiburg. 2011 kam sie von Duisburg in den Breisgau.

Trainerin Theresa Merk: "Hasret ist eine Straßenfußballerin"

Hasret Kayikci hat schon in mehreren Interviews erzählt, dass sie früher oft mit Jungs auf dem Bolzplatz gezockt hat. Diese Zeit hat die gebürtige Heidelbergerin sehr geprägt, menschlich, aber auch fußballerisch. Das weiß auch Theresa Merk: "Hasret ist eine Straßenfußballerin und eine Kreativspielerin. Sie hat schon viel erlebt, ist eine schlaue Spielerin, kann das Spiel gut lesen - das ist für uns wichtig, da man diese Dinge nicht lernen kann", wird die Trainerin in den Vereinsmedien zitiert. Merk schätzt, dass ihre Kapitänin viele Aufgaben auch neben dem Platz übernimmt. Sie sei "das Gesicht der Mannschaft auf vielen Veranstaltungen und investiert extrem viel für das Team und den Verein. Diese Form der Vereinstreue gibt es nicht mehr oft. Es ist definitiv etwas Besonderes, wenn man so lange im Klub ist und spielt".

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Lange Leidenszeit durch viele Verletzungen

Dabei haben die Fußballerin mit muslimischem Glauben während ihrer Karriere immer wieder Zweifel gepackt. Kreuzbandrisse, Sehnenrisse und andere Verletzungen bremsten Hasret Kayikci aus. "Du weißt, du willst nur Fußball spielen und dein Körper macht nicht mit, der Gedanke zerstört dein Leben", sagte Kayikci kürzlich in der Frauenfußball-Talkrunde "Aus dem FF". Diese Verletzungszeiten habe sie menschlich weitergebracht und die Sicht auf den Sport verändert, meinte Kayikci, Rückschläge haben sie angespornt weiterzukämpfen, weil sie einfach unbedingt Fußball spielen wollte.

Fußballerin mit klarer Kante und Kampf um Gleichberechtigung

Auf dem Platz ist Kayikci, die auch schon für die deutsche Nationalmannschaft gespielt hat, die emotionale Antreiberin und Anführerin ihrer Mannschaft. Neben dem Platz wirkt sie zunächst zurückhaltend, setzt sich aber immer wieder öffentlich für Verbesserungen im Frauenfußball ein. Schlechte Infrastruktur und Bezahlung - der Frauenfußball sei benachteiligt, deshalb kämpft sie für mehr Gleichberechtigung.

Das ist ein langfristiges Ziel, das kurzfristige Ziel hat Kayikci am Samstag schon erreicht: eine gute Leistung und drei Punkte im Auswärtsspiel in Bremen.

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