Das Objekt der Begierde: der Pokal für die Pokalsiegerinnen (Foto: IMAGO, IMAGO/Horst Galuschka)

SC Freiburg | Pokalfinale

SC Freiburg vor Pokalfinale gegen Wolfsburg: "Wir wollen gewinnen!"

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Julia Metzner

Eigentlich sind die Rollen vor dem Pokalfinale der Frauen klar verteilt: Wolfsburg ist haushoher Favorit, Freiburg ist krasser Außenseiter. Eigentlich.

Das breite Grinsen ist bei Hasret Kajikci dieser Tage wie festgetackert. Kein Wunder, ein Traum geht für Freiburgs Kapitänin in Erfüllung. "Ich habe zwölf Jahre in Freiburg darauf gewartet", sagt sie, und mit diesen Worten bricht wieder all die Erleichterung aus ihr heraus.

Als Freiburg 2019 zum bislang einzigen Mal im Pokalfinale stand, fehlte Kajikci verletzt. Als sie 2009 und 2010 mit Duisburg das Finale erreichte, kam sie nicht zum Einsatz. Jetzt ist sie fit und bereit. "Wir haben überhaupt keinen Druck und haben nichts zu verlieren", fasst sie die Freiburger Stimmungslage zusammen. Aber ergänzt auch: "Wir wissen auch, dass Wolfsburg eine enorme Qualität hat, sie haben acht Mal hintereinander gewonnen, das ist ja auch kein Glück mehr".

Meisterschaft utopisch, Pokalsieg nicht

Zum zweiten Mal nach 2019 stehen die Frauen des SC Freiburg im DFB-Pokalfinale. Damals wie heute heißt der Gegner Wolfsburg. Damals wie heute ist der neunmalige Pokalsieger der Favorit. Eigentlich. Kein Grund sich zu verstecken für Trainerin Theresa Merk: "Wir wollen gewinnen", sagt Merk selbstbewusst, "das ist der Grund, warum wir antreten".

Dabei hofft die 33-Jährige auch darauf, dass ihre Mannschaft sich von der Atmosphäre tragen lassen wird. Wolfsburg könnte seinen insgesamt zehnten Pokalsieg feiern, wäre damit alleiniger Rekordhalter. 2019 gewann Wolfsburg nur knapp gegen Freiburg mit 1:0. Noch so etwas, was die Zuversicht des Sport-Clubs nährt. Denn damals wie heute lagen sportlich Welten zwischen den beiden. Wolfsburg steht mal wieder im Champions-League-Finale, Freiburg wartet seit acht Liga-Spielen auf einen Sieg.

"Es ist ein Spiel. Da geht es um alles. Aber es ist auch alles möglich."

Über 40.000 Tickets verkauft: Rekordkulisse in Köln

Über 40.000 Fans sind im Stadion dabei, das ist Rekordkulisse beim Pokal in Köln. Obwohl Merk als Co-Trainerin mit Wolfsburg schon zweimal den Pott geholt hat, ist das auch für sie ein spannendes Novum: "Mit Wolfsburg war das beide Male vor Corona-leeren Rängen", erinnert sich die gebürtige Ravensburgerin. Ihr Rat an ihre Spielerinnen: "Genießen", sagt sie, lacht und erklärt: "die Atmosphäre mitnehmen, das Spiel genießen, das bestmögliche aus sich rausholen, sich am Ende nichts vorwerfen können". Kurze Pause und der wichtige Zusatz: "Um am Ende - wenn möglich - das Spiel für sich zu entscheiden." Da ist sie wieder, diese Freiburger Angriffslust. Lust, Geschichte zu schreiben mit dem ersten Titel der Vereinsgeschichte. Zeit wäre es.

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Julia Metzner